Europa-Journal

1. Europa: Kritik am Handelsabkommen mit den USA
2. Atempause vor der nächsten Euro-Krise?
3. Österreich-Slowakei: Zusammenwachsen ist nicht leicht
4. EU: Segen oder Fluch für Polens Bauern?

Moderation: Karin Fischer


Europa: Kritik am Handelsabkommen mit den USA

Beinahe wäre es am US-Abhörskandal gescheitert - aber dann fand doch Mitte Juli in Washington die erste Verhandlungsrunde zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA statt. Das Abkommen soll bis zu 400.000 Arbeitsplätze in Europa schaffen und das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozent ankurbeln. Kritiker aus der Zivilgesellschaft bezweifeln diese optimistischen Zahlen. Sie fürchten vielmehr, dass das Freihandelsabkommen genmanipulierten Lebensmitteln das Tor nach Europa öffnet. Auch könnten die strengen europäischen Datenschutzregeln aufgeweicht werden, Umwelt- und Sozialstandards in Europa würden weiter verwässert. Über diese Bedenken gegen das EU-USA-Abkommen wurde vergangene Woche in Eisenstadt diskutiert. Dorthin hatte das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC zu seiner jährlichen Sommerakademie geladen. -
Ulla Ebner hat in Eisenstadt mit Kritikern des geplanten Freihandelsabkommen gesprochen.


Atempause vor der nächsten Euro-Krise?

Fast scheint es, als ob sich mit dem Sommer nicht nur die Politiker eine Auszeit genommen haben, sondern auch die Euro-Krise. Einschneidende Maßnahmen, die wieder Wachstum und Stabilität bringen sollen, wurden auf den Herbst verschoben. Steigende Schulden, Rekordarbeitslosigkeit und taumelnde Banken regen längst nicht mehr so auf wie noch vor einem Jahr. Haben wir uns an die Krise gewöhnt? Ein Gespräch mit Guntram Wolff, dem neuen Leiter der renommierten Brüsseler Denkfabrik "Bruegel" über die kommenden Herausforderungen der Euro-Zone. - Ein Beitrag von Cornelia Primosch.


Österreich-Slowakei: Zusammenwachsen ist nicht leicht

Spätestens seit der vollständigen Öffnung der Schengengrenzen vor sechs Jahren ziehen immer mehr Slowaken in die burgenländische Grenzgemeinde Kittsee. Der Ort ist mittlerweile die am schnellsten wachsende Gemeinde Österreichs. Mit diesem rasanten Wachstum kommen nicht alle alteingesessenen Kittseer klar, ein Vorort von Bratislava will man nicht werden. Und selbst vielen slowakischen Mitbürgern wird der starke Zuzug ihrer Landsleute schön langsam zu viel. Doch die Nähe zur Großstadt auf der anderen Seite der Grenze hat auch große Vorteile. - Eine Reportage von Cornelia Krebs.


EU: Segen oder Fluch für Polens Bauern?

Mehr als ein Jahrzehnt lang ist Polens Wirtschaft so schnell wie nirgendwo sonst in Europa gewachsen. Polen ist dank vieler Reformen besser durch die Krise gekommen als jedes andere EU-Land. Doch jetzt kommt der Aufschwung ins Stocken, die Arbeitslosigkeit steigt. Die Krise trifft auch die für Polen so wichtige Landwirtschaft. Die vielen kleinen Familienbetriebe tun sich trotz der EU-Förderungen schwer, mit den hochmodernen Großbetrieben mitzuhalten. Wie leben Polens Bauern heute? Was hat ihnen der EU-Betritt vor bald zehn Jahren gebracht? - Eine Reportage von Henryk Jarczyk.

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