Radiokolleg - Ist der Weg das Ziel?

Die Zukunft des Individualverkehrs
(3). Gestaltung: Andreas Wolf

Die 1:1 Übersetzung von Automarken in Sozialstatus funktioniert heute nur noch zum Teil. Der mobile Untersatz verliert zunehmend an Bedeutung, wobei die Gründe vielschichtig sind. Durch diverse Carsharing-Angebote wird das Auto zu einem bloßen Nutzgegenstand degradiert, genauso wie Straßenbahnen oder U-Bahnen. Internetplattformen, über die man Autos ganz ohne Zwischenhändlerfirmen bestellen kann, erheben den Käufer, die Käuferin zu einem rational kalkulierenden Wesen, ganz ohne die auratische Anziehungskraft von Premiummarken-Händler/innen. Begleitet wird all das von einem dumpfen Gefühl des mobilen Umbruches. Was wird sich durchsetzten - Benzin, Elektro-, oder doch Brennstoffzellenmobilität? In den Entwicklungslabors der internationalen Herstellerfirmen hat ein Wettlauf um die besten Lösungen begonnen. Kohlefaser statt Stahl, Batterie statt Benzin - dennoch ist fraglich ob sich die neue Mobilität rasch durchsetzen wird. Egal ob Brennstoffzelle oder Elektromobilität, um Fahrzeuge effizient betreiben zu können bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur, diese reicht von einem flächendeckenden Tankstellensystem bis hin zu synchronisierten Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen Verkehr. Damit gekoppelt sind auch neue Wohn- und Arbeitskonzepte. Die Frage, die am Ende bleibt, ist, ob (teures) Benzin mittelfristig nicht doch die Energie der Zukunft bleiben wird.

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