Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

In einem Lied vor unserer Zeit
Über die evolutionären Ursprünge der Musik.
Gestaltung: Wolfgang Däuble

Bereits Charles Darwin formulierte in seinem 1871 erschienenen Werk "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" die Theorie, dass sich die Musik, ähnlich wie bei heute lebenden Gibbon-Affen, in der frühen Evolution des Menschen als Paarungsritual entwickelte. Er begründete damit das Feld der evolutionären Musikwissenschaft, die sich der Erforschung des biologischen Ursprungs der Musik widmet. Verschiedene andere Hypothesen wurden seitdem dazu entwickelt: Vom Ersatz für gegenseitige Fellpflege als Festigung sozialer Strukturen, über ein Werkzeug für die Bindung von Kindern an ihre Eltern bis hin zu einer frühen Form der akustischen Kommunikation. Eine der Kernfragen ist dabei, ob Musik eine evolutionäre Anpassung des Menschen darstellt, oder als Nebenprodukt eines anderen Merkmals entstanden ist. Auch der gemeinsame Ursprung von Sprache und Musik wird oft diskutiert. Menschliche Gehirne reagieren ähnlich beim Hören grammatikalisch falscher Sätze wie bei der Missachtung harmonischer Regeln, und auch die kognitiven Prozesse bei der Klangerzeugung von Sprache und Musik ähneln sich stark.

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