Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie bei Ausdauertraining Muskeln und Immunzellen miteinander kommunizieren
2. Die Tromsø-Studie: Medizinische Langzeitdaten aus Norwegen.
3. Island und die Geothermie
4. Trainingsprogramm für Eltern autistischer Kinder

Redaktion: Franz Tomandl

1. Wie bei Ausdauertraining Muskeln und Immunzellen miteinander kommunizieren

Ausdauerbelastungen wie Laufen und Radfahren über lange Distanzen bedeuten für den Körper mechanischen, neuronalen und hormonellen Stress. Starke mechanische Belastungen führen immer auch zu Schädigungen der Skelettmuskulatur. Um diese Defekte wieder zu reparieren, arbeiten Muskel- und Immunzellen eng zusammen. Diese Wechselwirkung hat ein Wiener Ernährungswissenschafter gemeinsam mit Kollegen der Griffith University und weiteren Forschungseinrichtungen in Australien genauer untersucht - mit überraschenden Ergebnissen, die im "Journal of Applied Physiology" publiziert wurden. Mit Oliver Neubauer, Ernährungswissenschaftler, Wien; Autorin: Sabrina Adlbrecht.

2. Die Tromsø-Studie: Medizinische Langzeitdaten aus Norwegen.

Seit fast 40 Jahren wird im Norden Norwegens, jenseits des Polarkreises, eine medizinische Langzeituntersuchung durchgeführt, die sogenannte Tromsø-Studie. In ihrem Mittelpunkt stehen die Gesundheit der Bevölkerung der heute fast 71.000 Bewohner zählenden Stadt Tromsø und mögliche Umweltrisiken die Menschen in der arktischen Region. Ausgangspunkt der Studie war das häufige Auftreten von Herz- und Gefäßerkrankungen bei Norwegern, besonders in den nordischen Provinzen Troms und Finnmark. Anhand der Langzeituntersuchung konnte man herausfinden, welche Belastungen der hohen Sterblichkeit in der Region zu Grunde liegen und anhand der Daten Strategien entwickeln, um Herzinfarkten und Schlaganfällen vorzubeugen. Inger Njølstad, Epidemiologin an der Universität Tromsø und derzeitige Leiterin der Studie, berichtet, dass mittlerweile auch die mikrobakterielle Belastung der Untersuchungsteilnehmer oder der Vitamin-D-Gehalt im Körper gemessen wird. Dadurch möchte man unter anderem verstehen, warum die Sterblichkeit im Norden Russlands, nahe der Grenze zu Norwegen, ungleich höher ist. Mit: Inger Njølstad, Epidemiologin, Universität Tromsø. Autorin: Marlene Nowotny.

3. Ein nie endender Energie-Fluss - Island und die Geothermie

Die Insel Island hat fast unerschöpfliche Energiequellen: Wasserkraft und Geothermie, die Wärme aus Erde. Auf Island nutzt man sie hauptsächlich zur Stromerzeugung. Ist auf der Insel damit alles im grünen Bereich? Nein, sagt unser Mitarbeiter Uwe Springfeld, der jetzt von einem Besuch im Nordatlantik zurückgekehrt ist. Denn es gibt Bürgerproteste, da die Nutzung von Geothermie zu Erdbeben führen kann. Mit Kristjan Augustsson, Geophysiker, Iceland GeoSurvey (ISOR), Island; Birgitta Jonsdottir, Althing-Abgeordnete der Piratenpartei, Island. Autor: Uwe Springfeld.

4. Neues Trainingsprogramm für Eltern autistischer Kinder

Auf hundert Kinder kommt laut einer britischen Studie ungefähr eines, das an Autismus leidet. Diese Kinder haben große Schwierigkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen. Sie nehmen kaum an der Gesellschaft teil. Sie sind anders. Stichhaltige Erklärungen für die genetisch bedingte Entwicklungsstörung gibt es wenige. Heilung bisher keine. Verhaltenstherapien und andere Förderprogramme können aber die Symptome lindern. Allerdings gibt es entsprechende spezifische Angebote meist erst für Kinder ab dem Schulalter. Jetzt hat die Augsburger Kinder- und Jugendpsychiaterin Michele Noterdaeme speziell für sehr junge autistische Kinder ab drei Jahren ein Programm entwickelt, das die Kommunikation zwischen ihnen und ihren Eltern erleichtert. Das Programm setzt bei den Eltern an. In der Frühförderung von autistischen Kindern spielen die Eltern eine entscheidende Rolle. Mit Michele Noterdaeme, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Klinikum Augsburg. Autorin: Maria Mayer.

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