Da capo: Tonspuren

"Zwischen Kreuz und Galgen." Der Publizist Kurt Neumann, der Februar 1934 und sein Roman "Gefangen zwischen zwei Kriegen". Feature von Helene Belndorfer und Alfred Koch

"Aufruf zum Generalstreik! Alles heraus zum Kampf gegen den Faschismus," schreibt Kurt Neumann am 12. Februar 1934 im sozialdemokratischen Grazer Arbeiterwillen. Neumann ist leitender Redakteur des Blattes, wegen "Anstiftung zum Aufruhr" droht ihm das Todesurteil vor dem Standgericht. Doch dem 1902 im obersteirischen Judenburg geborene Sohn eines Beamten, der sich der Arbeiterbewegung angeschlossen hatte, gelingt die Flucht nach Paris und später in die USA.

In der Emigration beginnt Neumann seinen autobiografischen Roman "Gefangen zwischen zwei Kriegen", in dem er sein abenteuerliches Leben und die Ausschaltung der Sozialdemokratie in den 1930er Jahren beschreibt. 2012, mehr als 70 Jahre später, erscheint der Roman erstmals in einem Grazer Verlag. Die Veröffentlichung verdankt sich einem Zufall: Als Neumanns Tochter vor ein paar Jahren die Garage ihres 1984 verstorbenen Vaters ausräumte, stieß sie auf dessen verschollen geglaubten Text.

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