Nachtquartier

9. April 2014, 00:08

Der in Russland geborene Schriftsteller und Kolumnist Wladimir Wiktorowitsch Kaminer ist (Selbstzitat) "Privat ein Russe, beruflich ein deutscher Schriftsteller". Er kam mit 23 Jahren nach Deutschland und wurde durch seine Erzählbände "Militärmusik" und "Russendisko" bekannt, die mittlerweile in über dreißig Sprachen übersetzt wurden.
Aber die Literatur ist ihm nicht alles, er bezieht Stellung zur Situation in Russland und versucht sich als Vermittler zwischen den einander entfremdeten Deutschen und Russen. Er macht in Interviews das Selbstverständliche deutlich indem er unterstreicht, dass nicht alle Russen Rassisten sind und keineswegs alle "die Kriegsspiele ihres Präsidenten" unterstützen. Jede Voreingenommenheit, sowohl des Westens als auch des Ostens ist ihm ein Gräuel.

"Ein kleiner, in einer sowjetischen KGB-Schule ausgebildeter Mann ohne Frau und ohne Freunde, von der Welt abgeschottet, von Minderwertigkeitskomplexen geplagt, regiert ein riesengroßes Land, in dem die Menschen jede Hoffnung aufgegeben haben, je ihre bürgerlichen Rechte zu erlangen", schreibt Kaminer und drückt damit seinen ernüchterten Idealismus und seine Bitterkeit über den Zustand seines Heimatlandes aus.

Am 11.April gastiert er im Rabenhof Theater in Wien. Im Nachtquartier können Sie mit ihm plaudern:
Rufen Sie an, reden Sie mit unter 0800 22 69 79, schreiben Sie uns per Mail an nachtquartier@orf.at oder hinterlassen Sie uns ein Posting im Nachtquartier-Forum der aktuellen Sendung.

Service

Literatursalon im Gemeindebau
Wladimir Kaminer: Diesseits von Eden: Neues aus dem Garten.
11.April, 20:00 Uhr
Rabenhoftheater Wien

Wladimir Kaminer
Wladimir Kaminer im Rabenhof Theater

Sendereihe

• Nachtquartier