matrix - computer & neue medien
1. Die digitale Kluft
Nicht zwischen jung und alt, sondern arm und reich
Gestaltung: Marlene Nowotny
2. Internet der Dinge
Wer verwaltet die Daten?
Gestaltung: Mariann Unterluggauer
13. April 2014, 22:30
1. Rund 350 Milliarden Suchanfragen hat Google seit Anfang des Jahres weltweit beantwortet. Wer im Internet Informationen finden will, beginnt meist bei der Suchmaschine, die ihn dann womöglich zur online-Enzyklopädie Wikipedia weiterleitet. Das Internet hat die Anzahl der medialen Informationskanäle und die Möglichkeiten zur Partizipation vervielfältigt. Die traditionellen Orte der Wissensproduktion stehen dementsprechend unter Druck: Die "alten" Medien, Verlage oder Universitäten konkurrieren heute mit zahlreichen online-Angeboten um die Aufmerksamkeit der Informationssuchenden. Ob diese Entwicklung als "Demokratisierung" des Wissens bezeichnet werden kann, ist jedoch fraglich. Die scheinbar unbegrenzte Verfügbarkeit von Informationen im Netz bringt immer neue Formen der Kommerzialisierung, Kontrolle und Steuerung mit sich. Vor welchem Hintergrund Informationsangebote entstehen, wie sie finanziert oder von wem sie produziert werden, ist oft nicht transparent.
Darüber hinaus schließt das Konzept der "Digital Natives" ganze Generationen von der aktiven Teilhabe aus. Und auch das Urheberrecht blockiert viele Wissensproduzenten bei der freien Verbreitung ihrer Arbeiten. Marlene Nowotny hat bei einer internationalen Tagung am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien bei Experten nachgefragt, ob die "Demokratisierung" des Wissens wirklich stattfindet und ob die "digitale Kluft" in der Gesellschaft existiert.
2. Die Idee, alle Dinge - vom Kühlschrank bis zum T-Shirt - mit einem kleinen Chip zu versehen, gilt zumindest seit dem Jahr 2000 in Europa als Treiber für "den Zukunftsmarkt". Die Lagerverwaltung wird mit den Funkchips einfacher, Strommessungen in den Wohnungen werden automatisiert und alle Wege, die Waren so zurücklegen, nachvollziehbar. Das betrifft Äpfel genauso wie Autos, schließlich hat jedes besenderte Ding dann eine eigene Adresse und Identität im Netz. Das Internet of Things, in dem alles mit allem kommuniziert, spart Kosten und kurbelt Innovationen an, so die Befürworter.
Im Gegensatz zum Laptop oder Handy lassen sich die Funkchips allerdings nicht mehr ausschalten. Es fehlt schlicht der Ausschaltknopf. Schließlich lautet der Plan, dass immer und überall Signale gesendet, aber nicht von allen empfangen werden können. Und so stellt sich eine Reihe von Sicherheitsfragen, etwa wer Zugriff auf diesen Datenstrom hat und wo all diese Daten ausgewertet werden? Mariann Unterluggauer mit einem Hintergrundbericht.