Im Gespräch
In memoriam Karlheinz Böhm.
Michael Kerbler im Gespräch mit Almaz und Karlheinz Böhm, Initiatoren der Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen" (Erstausstrahlung 22.04.2004)
30. Mai 2014, 16:00
Eigentlich sollten Sie an dieser Stelle die Wiederholung eines Gespräches hören, das Michael Kerbler mit dem Naturwissenschafter Ernst Ulrich von Weizsäcker führte. Doch dann wurde zur Mittagszeit bekannt, dass der Schauspieler Karlheinz Böhm gestern Abend im Alter von 86 Jahren im Kreise seiner Familie im Salzburger Land verstorben ist. Aus diesem Anlass wiederholen wir daher ein Gespräch, das Michael Kerbler 2004 mit Böhm und seiner aus Äthiopien stammenden Frau, der Agrarexpertin Almaz Böhm, geführt hat.
Böhms Engagement für Afrika begann 1981 mit einem banalen Bronchialkatarr, zu dessen Ausheilung sein Arzt ihn nach Kenia geschickt hatte. Dort wurde der zu diesem Zeitpunkt äußerst erfolgreiche Film- und Fernsehstar Böhm zum ersten Mal mit dem Elend der afrikanischen Bevölkerung konfrontiert. Er ließ sich auf die Begegnung mit dem Hotelpersonal ein, das ihm die Lebenswirklichkeit der Menschen zeigte. Böhm war schockiert und beschloss, aktiv zu werden. Einen Auftritt in der Sendung "Wetten, dass ...?" nahm er zum Anlass, um einen großen Spendenaufruf zu lancieren. Mit dem gespendeten Geld flog dann er im Herbst 1981 zum ersten Mal nach Äthiopien. Die Hilfsorganisation "Menschen für Menschen" ging daraus hervor.
Das Ziel, das Karlheinz Böhm mit seinem Engagement verfolgte, war die Selbstermächtigung der Menschen in Äthiopien: Hilfe zur Selbsthilfe. Einer der Hauptgründe der Armut in Äthiopien war für ihn die soziale Benachteiligung von Frauen. Seit 1991 war Böhm in vierter Ehe mit der Agrarexpertin Almaz Böhm verheiratet. Karlheinz Böhm war Vater von 7 Kindern.