matrix - computer & neue medien

1. Ich, nackt, im Netz
Sexting
Gestaltung: Sarah Kriesche


2. Digitale Flaneure
Gestaltung: Julia Gindl

1. Plötzlich ist dein Nacktfoto auf einer Porno-Site. Nur weil du in einem Flirt zu viel von dir preisgegeben hast. Über 5000 Fans hat die Facebook-Site "I love Sexting". Zu sehen bekommen Besucher dort wie auch auf anderen Plattformen erotische Schnappschüsse von leicht bekleideten Damen. Der Unterschied zu deklarierten Pornosites liegt in der Freiwilligkeit der Abgebildeten. Sexting-Bilder sind von den Urhebern und Urheberinnen so gut wie nie für die Öffentlichkeit bestimmt.

Der Begriff setzt sich aus den Wörtern Sex und Texting zusammen. Denn genau so entstehen die Bilder. In erotischen SMS oder über Chats versenden immer mehr Menschen auch freizügige Schnappschüsse von sich. Ein Vertrauen, das vielfach missbraucht wird. Sei es, dass die Bilder weitergereicht werden und plötzlich im gesamten Netz zu finden sind, sei es, dass sie die Basis für Erpressungsversuche bilden, um an Geld oder noch mehr Bilder zu kommen. Kursiert ein Bild erst einmal im Netz, weiß bald die ganze Firma oder Schule davon, wie Sarah Kriesche für matrix dokumentiert.

Rat auf Draht
Stopline
Sextalks des bmfj
Kinder und Jugendanwalt Christian Reumann

2. Wie kann man nur so viel Zeit in Sozialen Netzwerken vertrödeln? Und was machen die Jugendlichen überhaupt wenn sie stundenlang auf Facebook, Instagram oder Twitter sind? Viele Eltern und Erwachsene sorgen sich mit derlei Fragen um den geistigen Gesundheitszustand ihrer Kinder, auch wenn sie selbst in sozialen Netzwerken angemeldet sind.

Die amerikanische Internetforscherin Dana Boyd meint: "Den Jugendlichen geht es gut!" In ihrem Buch "It´s complicated. The social life of networked teens" beschreibt sie, wie das Netz für die Jugendlichen zu einem Raum geworden ist, in dem sie an der Gesellschaft teilnehmen können. Und wenn sich die Teenager in der vernetzen Öffentlichkeit herumtreiben, wollen sie mit Freunden Zeit verbringen, von Gleichaltrigen erkannt werden und als interessante Persönlichkeiten gelten, so Boyd. Über die Privatsphäre der Jugendlichen in der vernetzten Öffentlichkeit, den "It's complicated" - Beziehungsstatus in sozialen Netzwerken und über moralische Panikmache der Internet-Generation berichtet Julia Gindl.

Sendereihe