Im Gespräch

"Ich bin ein gescheiterter Bootsverleiher."
Günter Kaindlstorfer spricht mit dem Kabarettisten Gerhard Polt (Erstausstrahlung: 21.11.2013)

Er ist einer der bekanntesten deutschen Kabarettisten, Buchautor, Dramatiker und Schauspieler: Gerhard Polt, geboren 1942.

Sein letzter Kinofilm unter der Regie von Frederick Baker, der im Februar 2014 in die heimischen Kinos kam, heißt "und Äktschn" und erzählt die Geschichte eines erfolglosen Amateurfilmers, der an seinen großen Durchbruch glaubt. Vorausgegangen waren Filme, die ihn spätestens in den 1980er Jahren im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt gemacht haben: die 3 Filme "Kehraus", "Man spricht deutsch" und "Germanikus".

Studiert hatte Polt Politikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität München und von 1962 bis 1968 Skandinavistik und Altgermanisch in Göteborg.

Zunächst arbeitete er als Übersetzer und Dolmetscher. Seine erste kabarettistische Arbeit war ein Hörspiel für den Hessischen Rundfunk: "Als wenn man ein Dachs wär' in seinem Bau". Seine ersten Bühnenauftritte folgten 1975 an der Münchener "Kleinen Freiheit" und an den Münchener Kammerspielen mit eigenen Soloprogrammen und Stücken. Es folgte Ende der 1970er Jahre die zwölfteilige Sketchreihe "Fast wia im richtigen Leben". Zahllose Kinofilme, Theaterstücke und Bücher machten ihn zum Publikumsliebling und brachten ihm weit über 20 renommierte Auszeichnungen im Kulturbereich ein. Zuletzt 2012, zu seinem 70. Geburtstag, den Kulturpreis des Landes Bayern.

Polt, der gerne den "wenig reflektierten" Kleinbürger mimt, der mit Stereotypen, Alltagsrassismus und Ignoranz durchs Leben gleitet, ist immer wieder auch als kritischer Kommentator des politischen und medialen Lebens in Deutschland aufgefallen. Viele Jahre in seiner Auseinandersetzung mit dem ZDF.

Seine Bühnenauftritte werden oft von der Biermösl Blosn begleitet. - Polt, der seit 1971 verheiratet und Vater eines Sohnes ist, lebt in Neuhaus am Schliersee. Dort würde er auch gerne seinem Traumberuf nachgehen: denn Bootsverleiher - so meint er - seien völlig gelassene Menschen.

Das nun folgende Gespräch wurde zum ersten Mal im November 2013 ausgestrahlt. Und da war ja gerade das "Bayerische Großereignis", die Wiesn, vorbei. Und Günter Kaindlstorfer begann sein Gespräch mit Gerhard Polt mit der Frage, was der Urbayer Polt zur "Wiesn" zu sagen habe.

Service

Gerhard Polt, "Drecksbagage: Anwürfe, Unterstellungen, aber auch Ehrabschneidungen", Taschenbuch, rororo Verlag, 2010

Gerhard Polt und Herlinde Koelbl, "Gerhard Polt und auch sonst: Im Gespräch mit Herlinde Koelbl", Verlag Kein & Aber, 2012

Gerhard Polt, "Die besten Sprüche von Gerhard Polt: 40 Postkarten", Taschenbuch, Verlag Kein & Aber, 2012

Gerhard Polt, "Bibliothek: Werke in 10 Bänden und ein Begleitbuch", Verlag Kein & Aber, 2012

Gerhard Polt, "Fast wia im richtigen Leben: Alltägliche Geschichten", Süddeutsche Zeitung Bibliothek, 2011

Gerd Holzheimer, "Polt", Langen/Müller, 2012

Gerhard Polt, "Hundskrüppel: Lehrjahre eines Übeltäters", Verlag Kein & Aber, 2011

Gerhard Polt, "Kinderdressur", Taschenbuch, Verlag Kein & Aber, 2013

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