Europa-Journal

25. Juli 2014, 18:20

Ansteckende Gewalt: Der Gaza-Konflikt und die Auswirkungen auf Frankreich

Synagogen wurden bedroht, jüdische Geschäfte geplündert und in Brand gesteckt, Rufe wie "Tod den Juden" in den Straßen von Paris, nebst brennender Müllcontainer und Autos - in Frankreich sind die Demonstrationen gegen Israels Militärschläge im Gazastreifen im Lauf der letzten zehn Tage zunehmend gewalttätiger geworden. In dem Land, das mit über 500.000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Europas beherbergt und mit über fünf Millionen auch die meisten Muslime zählt, hat der Gaza-Konflikt bislang so noch nie da gewesene Spannungen erzeugt. Und er hat, jetzt für alle sichtbar, einen bislang oft verschwiegenen, neuen Antisemitismus ans Licht der Öffentlichkeit gebracht, der sich in der jungen Generation in den unterprivilegierten Bannmeilen französischer Großstädte ausgebreitet hat - teilweise gefördert von radikal-islamistischen Kreisen. Ein potentielles Pulverfass für das Miteinander in der multikulturellen französischen Bevölkerung. Aus Paris berichtet Hans Woller


Schottland I: Für den Verbleib bei Großbritannien - oder doch nicht?

Am 18. September stimmen die Schotten und Schottinnen mittels Referendum ab, ob sie Teil des United Kingdom bleiben wollen oder nicht. Derzeit gehen die Umfragen von einem leichten Überhang der Unabhängigkeits-Befürworter aus; behalten sie recht, wacht Großbritannien am 19. September mit einem Landesteil auf, der nicht mehr dazugehören will - mit unabsehbaren Folgen: welche Währung wird ein fürderhin unabhängiges Schottland einführen? Bleibt es Teil der EU? Wird es ein neues Mitglied? Oder ganz selbständig? Was geschieht mit Justiz und Verteidigung, was mit der Verwaltung? Und - an der Frage hat sich der ursprüngliche Streit entsponnen - bleiben dann die Milliardengewinne aus den Ölbohrungen vor der schottischen Küste im Land? Fragen über Fragen, die bisher kaum oder nur sehr vage beantwortet worden sind. Bettina Prendergast war in Schottland unterwegs, und sie hat mit Gegnern und Befürwortern der Unabhängigkeit gesprochen.


Schottland II: Leben an der Grenze?

Sollte sich Schottland am 18. September entscheiden, in Zukunft ein von Großbritannien unabhängiger Staat zu sein, geht es nicht nur um Fragen der Justiz, Verwaltung und Außenpolitik Schottlands - es geht auch darum, wie dann die Beziehungen des nicht-mehr-United Kingdom zu den Schotten ausschauen sollen - und können. Der Groll gegenüber den aufmüpfigen Brüdern ist in England ja groß, und das Verständnis für den Wunsch nach Unabhängigkeit gering - schon jetzt haben die Schotten eine weitreichende politische und finanzielle Autonomie und, wie viele meinen, eine zu privilegierte Sonderstellung. Wird also, wenn das Referendum für die Abspaltung ausgeht, eine neue Grenze durch die britische Insel gezogen? Jens-Peter Marquard hat das Dorf Berwick-upon-Tweed besucht, das möglicherweise bald ein Ort an der Grenze ist.


Schweiz: Tanken um die Hälfte

Günstig Tanken ist gerade in den Sommermonaten, wenn die Spritkosten einen großen Teil des Urlaubsbudgets ausmachen können, ein Thema - und im hochpreisigen Europa gibt's auch eine kleine Insel, wo Treibstoffe, aber auch Uhren, Alkohol oder Kosmetika um vieles günstiger sind als in allen anderen Staaten: diese Insel liegt - wenig überraschend - in der Schweiz. Es ist das Zollfreigebiet Samnaun an der Grenze zu Österreich. Hans-Jürgen Maurus hat sich vor Ort umgesehen und viele glückliche "Duty Free"-Einkäufer/innen getroffen.

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