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Die Sehnsucht nach Entspannung - Teil 1: Arbeit, Freizeit und Urlaub anno dazumal
6. August 2014, 16:40
Viele von uns haben es ja beinahe schon verlernt, aus der hektischen Betriebsamkeit des Alltags auszusteigen, sei es auch nur für kurze Zeit, um Kraft zu tanken und bei sich selbst anzukommen. Immer häufiger ächzen Körper und Geist unter der andauernden Anspannung unserer Arbeitswelt. Leiden Sie schon unter Schlafstörungen, Erschöpfung und anderen psychosomatischen Beschwerden? Dann ist endgültig der Zeitpunkt gekommen, umzudenken, mehr auf die eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.
Viele stoßen dann auf ihrer Suche nach Ruhe auf die zahlreichen Entspannungstechniken, von denen wir Ihnen einige in den kommenden vier Wochen näherbringen möchten. Im ersten Teil unseres Reiseführers durch die Welt der Entspannungstechniken wollen wir aber einen Blick zurückwerfen und der Frage nachgehen, wie die Generationen vor uns gearbeitet und wie sie sich erholt haben. Für uns unvorstellbar, aber Stress war ein Zustand, den man in der ländlichen Bevölkerung in den vergangenen Jahrhunderten nicht kannte. Zwar gab es nicht gerade wenig zu arbeiten, aber das Arbeitstempo war weitaus gemächlicher und man erledigte eine Aufgabe nach der anderen. Die Menschen standen nicht unter dem Druck, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, wie das von uns heute häufig gefordert wird. Frei hatten die Bauern früher nur am Sonntag bzw. an den Bauernfeiertagen, von denen es 30 an der Zahl gab. Urlaub war für die breiten Massen bis tief ins 20. Jahrhundert übrigens auch unbekannt. Die ersten, die für längere Zeit weiter weg fuhren, waren Adelige und das gehobene Bürgertum, zuerst in die Sommerfrische, etwa auf den Semmering, später an die "österreichische Riviera", nach Abbazia und Grado.
Die Küstenorte an der oberen Adria waren auch das begehrte Ziel der ersten "Massenurlauberwelle" in den 1960er Jahren. In diesem Jahrzehnt gelangten auch Yoga, Qi Gong und Co. in die westliche Welt - uralte, stark mit Religion verknüpfte, seelisch-geistig-körperliche Übungswege. Mittlerweile sind sie für viele Menschen ihrer religiösen Grundlagen beraubt und dienen dazu, sich in einer immer stressiger werdenden Welt zurechtzufinden.
Ein Beitrag von Nora Kirchschlager.
Redaktion: Christoph Leprich
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Inge Friedl, "Wie's amol wor: Vom Leben auf dem Land", Verlag Styria Regional 2011
Inge Friedl, "Vom einfachen Leben", Verlag Böhlau Wien 2011
Christian Rapp, Nadia Rapp-Wimberger (Hrsg.), "Österreichische Riviera. Wien entdeckt das Meer", Verlag Czernin 2013
Johannes Sachslehner, "Abbazia: K. u. k. Sehnsuchtsort an der Adria", Verlag Styria Regional 2011
Elisabeth Tworek, "Literarische Sommerfrische: Künstler und Schriftsteller im Alpenvorland",
Verlag Buch & Media 2011
Manfred Koch, "Faulheit: Eine schwierige Disziplin", Verlag zu Klampen 2012