Radiogeschichten

"Die Reise nach Zwolle". Von Remco Campert. Aus dem Niederländischen übersetzt von Marianne Holberg. Es liest Martin Horn

Peters Eltern sind geschieden; Peter wohnt mit seiner Mutter in Den Haag, sein Vater lebt in Belgien und Peter sieht ihn höchstens drei Mal im Jahr. Peter ist fast dreizehn, als ihn sein Vater einlädt, mit ihm nach Zwolle zu fahren. Er will ihm das Haus zeigen, in dem Peter geboren wurde ...

Remco Campert, geboren 1929, wuchs in Den Haag und Amsterdam auf. Kurz nach dem Krieg ging Campert nach Paris und versuchte, dort Fuß zu fassen. 1950 bis 1966 Reisen durch Europa, Aufenthalt in Antwerpen. 1969 bis 1979 Lektor bei "De Bezige Bij", Amsterdam. Kolumnen in "Haagse Post" und seit 1984 in der Amsterdamer Tageszeitung "Volkskrant". 1951 erschien sein erster Gedichtband, seitdem veröffentlichte er rund achtzig Bücher mit Prosa und Lyrik und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet.

Obwohl Campert als einer der wichtigsten Vertreter der neuen niederländischen Poesie gilt, sind bisher nur wenige seiner Gedichte ins Deutsche übersetzt worden. "Eine Liebe in Paris" (2005) war sein erster Roman, der auf Deutsch erschien, 2006 folgten die Erzählung "Wie in einem Traum" und der Roman "Das Herz aus Seide", alle im Arche Verlag.

"Seine Gedichte, Romane und Erzählungen präsentieren sich auf den ersten Blick als leicht zugänglich, auf den zweiten aber als raffiniert und hintergründig. Er stellt sich der Auseinandersetzung mit den Unzulänglichkeiten des Lebens auf unverkrampfte, humorvolle Weise. Mit ironischer Distanz setzt Campert das Unmittelbare und Direkte gegen elitäre Rhetorik, sein Werk changiert dabei zwischen Desillusionierung, Menschenfreundlichkeit und Melancholie" (Website "internationales literaturfestival berlin").

Sendereihe