Salzburger Nachtstudio

Politik am Scheideweg - oder: welche Reformen braucht die Demokratie in der Zukunft? Gestaltung: Johannes Kaup

Im Jahr 2014 ist ein Rückblick auf die vergangenen hundert Jahre angesagt, die Europa drastisch verändert haben. Es brauchte zwei Weltkriege, bis die Europäerinnen und Europäer neue Wege der Kooperation und Demokratie beschritten. Doch nach sechzig Jahren Frieden und Sicherheit macht sich auf europäischer wie auf nationaler Ebene eine bedenkliche Demokratie-Müdigkeit breit. Viele Bürgerinnen und Bürger wenden sich frustriert von der Parlamentarischen Demokratie ab. Ist sie nicht mehr auf der Höhe der Zeit, um für einen fairen Interessensausgleich in der Gesellschaft zu sorgen? Gespeist werden diese Tendenzen vom Gefühl, in einer von den Problemen überforderten Parteien-Oligarchie zu leben. Alle fünf Jahre geben die Bürger ihre Stimme für Parteien ab, haben aber das Gefühl, damit wenig zu bewirken. "Packelei", Klientelismus und Klubzwang, Polemik, das Niedermachen des politischen Gegners werden in Österreich als häufigste Kritikpunkte am politischen System genannt. Einige dieser Phänomene treffen auch auf die europäische Politik zu, die angesichts der gegenwärtigen sozialen, ökonomischen und globalen Herausforderungen derzeit wenig Überzeugungskraft entwickelt. Aber wenn in Europa nicht antidemokratische und populistische Kräfte die Oberhand gewinnen sollen, dann muss neu über Macht, Soziale Ungleichheit und einen demokratischen Konsens auf der Höhe der Zeit nachgedacht werden.

Unter dem Motto "At the Crossroads" beschäftigt sich das diesjährige Europäische Forum Alpbach mit den Weichen, die Europa und Österreich neu stellen müssen, um der Zukunft gewachsen zu sein. Johannes Kaup hat bei den diesjährigen Politischen Gesprächen "Politics at the Crossroads" in Alpbach Expertinnen und Experten dazu befragt.

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