Nachtquartier

4. September 2014, 00:08

"Ich habe schon sehr viele Dinge versucht in meinem Leben. Am meisten liegt mir das humoresk, grotesk angehauchte Drama", sagt die Comiczeichnerin Ulli Lust über ihr Genre. 1967 in Wien geboren, lebt sie seit Mitte der 1990er Jahre in Berlin. Mit ihren Comics und ihren dokumentarischen Graphic Novels ist sie international erfolgreich, so hat sie etwa den Prix Révélation, den Oscar der Comics, gewonnen, ihre Arbeiten werden auf den Literaturseiten der Feuilletons rezensiert und ihr Bildroman "Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" wurde in sieben Sprachen aufgelegt. Das autobiographische Drama erzählt von der Odyssee zweier junger Frauen, die ohne Geld und Papiere von Wien über die Alpen bis nach Sizilien reisen. "Wenn dieses Buch kein Erfolg gewesen wäre, würde ich weiterhin auf prekärem Niveau existieren", sagt die Zeichnerin, die sich selbst - entgegen anderen Meinungen - nicht als "berühmt" bezeichnen würde: "Ich habe jetzt die nötige Bekanntheit, dass ich von meinem Beruf leben kann - das ist jetzt noch nicht das, was man sich unter Ruhm vorstellt."

Nach ihrer Comicadaptation des Romans "Flughunde" von Marcel Beyer, arbeitet Ulli Lust nun an der Fortsetzung der autobiographischen Geschichte, die diesmal im Wiener Punk-Milieu spielt. Ulli Lust, Professorin für Illustration und Comic in Hannover, erzählt im Ö1 Nachtquartier über ihre eigene Jugend als Punk in Wien, über den Arbeitsalltag einer professionellen Comiczeichnerin, über elektronische und analoge Distributionswege und über den diskreten Umgang mit bildgewordenen Fantasien.

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Service

Ulli Lust

Electrocomics

Ulli Lust im Avant Verlag

Flughunde im Suhrkamp Verlag

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