Da capo: Tonspuren

Die Sauna auf dem Friedhof. Der Tiroler Krimi-Autor Bernhard Aichner. Feature von Peter Angerer

Bei der letztjährigen Frankfurter Buchmesse wurde ein Roman zum Ereignis, den es noch gar nicht im Buchhandel gab. Die Übersetzungsrechte von Bernhard Aichners Manuskript "Totenfrau" wurden medienwirksam von großen Verlagen in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien, Italien und Holland erworben. Als das Buch im März 2014 in einem deutschen, auf Thriller spezialisierten Verlag (btb) erschien, waren auch schon Film- und TV-Rechte vergeben.

Von diesem Karrieresprung wurde vor allem der Autor überrascht, dessen Bücher bis zu diesem Zeitpunkt nur regionale Aufmerksamkeit erregt hatten. Bernhard Aichner, 1972 in Osttirol geboren, hatte als 17-jähriger Schulabbrecher die Enge der Provinz verlassen, um sich in Innsbruck neu zu erfinden. Nach der Absolvierung des 2. Bildungswegs, einer Ausbildung zum Fotografen und einem Germanistikstudium, veröffentlichte Aichner 2000 mit "Babalon" sein erstes Buch. Der Durchbruch als Schriftsteller, der auch vom Schreiben leben konnte, gelang ihm nach mehreren Romanen aber erst 2010 mit seiner Krimiserie um den Totengräber Max Broll, der ohne eigenes Zutun in haarsträubende Kriminalfälle verwickelt wird. Nach "Die Schöne und der Tod", "Für immer tot" und "Leichenspiele" schreibt Aichner derzeit den vierten Max-Broll-Krimi.

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