Digital.Leben

1. Freier Webindex
Gegen die Datenmacht von Google und Bing
Gestaltung: Johanna Jaufer

2. Provider sperren Zugang zu Streaming-Portalen
Gestaltung: Julia Gindl
Moderation und Redaktion: Franz Zeller

1. Freier Webindex
Gegen die Datenmacht von Google und Bing

Am 13. Mai hat der Europäische Gerichtshof eine Klage gegen den marktführenden Suchmaschinenanbieter Google und für das "Recht auf Vergessenwerden" entschieden. Inhalt der Auseinandersetzung war die Vergangenheit von Mario Costeja González. Genauer gesagt die Zwangsversteigerung von dessen Grundstück vor mehr als 15 Jahren. Der Spanier wollte einschlägige Google-Suchergebnisse zu seinem Namen getilgt wissen - und bekam Recht. Bei zu befürchtender Verletzung der Privatsphäre können Einzelpersonen Links aus dem Index von Suchmaschinen entfernen lassen. Der umgangssprachlich "digitaler Radiergummi" genannte Gerichtsentscheid hat schon mehr als 100 000 Löschanträge nach sich gezogen. Am wenigsten dürfte dabei Mario Costeja González selbst von der neuen Regelung profitiert haben. Füttert man Google mit seinem Namen, werden zuallererst die Nachrichten von seinem Gerichtserfolg gelistet - inclusive Vorgeschichte. Dass es für solch einen digitalen Pyrrhussieg schon seit Jahren die Bezeichnung "Streisand-Effekt" gibt, hätte González eigentlich zu denken geben müssen. Seinen Namen verdankt das Phänomen dem Versuch von US-Sängerin Barbra Streisand, 2003 Fotos von ihrem Anwesen von einer Homepage entfernen zu lassen. Mit ihrem Anliegen hat sie dem Foto damals erst recht Publicity im Internet verschafft. Die Frage nach der Relevanz von Suchergebnissen muss man aber ohnehin viel grundsätzlicher stellen - davon ist der deutsche Suchmaschinenexperte Dirk Lewandowski überzeugt. Johanna Jaufer über seine Idee von einem "freien Webindex".

2. Provider sperren Zugang zu Streaming-Portalen

Nach wochenlangen Verhandlungen und Klagen des Vereins für Antipiraterie wurden in Österreich jetzt vier Internetanbieter - per einstweiliger Verfügung des Wiener Handelsgerichts - zu Netzsperren verpflichtet. Seit Freitag müssen die Internetanbieter UPC, A1, Tele2 und Drei die Webseiten kinox.to und movie4k.to blockieren, berichtet Julia Gindl.

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