Erfüllte Zeit

12. Oktober 2014, 07:05

1. Die Tage der Friedensnobelpreisträger

Seit Freitag, 10. Oktober, ist bekannt, dass Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi die Friedensnobelpreisträger des Jahres 2014 sind. Der Preis wird am 10. Dezember in Oslo verliehen werden.
War es vor genau 50 Jahren Martin Luther King, der den Friedensnobelpreis erhielt, so wurde er vor drei Jahren der liberianischen Bürgerrechtlerin Leymah Gbowee zugesprochen. Sie erhielt die hohe Auszeichnung für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für Frauenrechte gemeinsam mit Ellen Johnson Sirlaf und Tawakkul Karman. Vor kurzem war die gläubige Christin beim "Dialogikum Phönixberg" im niederösterreichischen Pielachtal. Kerstin Tretina hat ihre Thesen zusammengefasst.


2. Sozialarbeiterin, Schriftstellerin, Mystikerin: Zum 50. Todestag von Madeleine Delbrêl

Auch ihr Lebensbeispiel fasziniert: Madeleine Delbrêl war eine höchst unkonventionelle Frau. Während des Zweiten Weltkriegs war die Französin verantwortlich für den städtischen Sozialdienst in Ivry, einer Arbeiterstadt nahe Paris und hatte als Christin keine Berührungsangst mit Kommunisten. Später zog sie sich zurück und gründete eine Frauengemeinschaft, um gemeinsam "das Evangelium im Alltag zu leben". Zeit ihres Lebens schrieb sie poetische Texte, in denen sich Solidarität in der Großstadt mit einer Spiritualität des Alltags verbindet. In ihren letzten Lebensjahren arbeitete sie auch für das Zweite Vatikanische Konzil. Vor 50 Jahren, am 13. Oktober 1964, ist sie gestorben, 1993 wurde sie seliggesprochen. Cornelius Hell hat den ungewöhnlichen Lebensweg der Madeleine Delbrêl nachgezeichnet.


3. Platz für Jiddischkeit

Jiddische Sprachkultur, Musik, Humor und Weisheit: Der Jiddische Kulturherbst öffnet am kommenden Samstag, dem 18. Oktober, an verschiedenen Orten Wiens für Künstlerinnen und Besucher aus dem In- und Ausland seine Pforten - und das bereits zum 20. Mal. Begonnen hat das Festival als Jüdische Kulturwoche, 1994 gegründet von Kurt Rosenkranz, der fünf Jahre zuvor das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung ins Leben gerufen hatte. Brigitte Krautgartner hat mit dem mittlerweile 87-jährigen Botschafter der Jiddischkeit gesprochen.


4. Der Geist von Jerusalem

Jerusalem gilt vielen Völkern als mystisches Zentrum der Welt. Der Fotograf Ronnie Niedermeyer versucht zu ergründen, was genau diese spirituelle Atmosphäre ausmacht. In der Ausstellung "Der Geist von Jerusalem" präsentiert er in der Wiener Galerie West noch bis zum 18. Oktober 46 Fotos von religiösen Orten, Menschen und Ritualen, aber auch von säkularen Motiven. Die Ausstellung ist eine Vorschau auf das jüngste Fotobuch Ronny Niedermeyers, das einer Trilogie zu den Themen Zeit, Raum und Geist angehört. Ein Tipp von Kerstin Tretina.


5. Bibelkommentar zu Matthäus 22, 1 - 14: Wer fühlt sich eingeladen?

Von "Heulen und Zähneknirschen" ist bis heute da und dort die Rede, auch davon, dass viele berufen und nur wenige auserwählt sind. Nur sehr wenige wissen freilich, dass diese Zitate aus dem um das Jahr 80 verfassten Matthäusevangelium stammen. Am "28. Sonntag im Jahreskreis" sind sie in katholischen Gottesdiensten zu hören. Dem katholischen Theologen und Judaisten Wolfgang Treitler geben sie sehr zu denken.

Service

Ausstellung: Der Geist von Jerusalem
Jiddischer Kulturherbst
Dialogikum Phönixberg

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