Salzburger Nachtstudio

Der Wiener Kongress: Jahrhundertspektakel zur Machtverteilung
Gestaltung: Martin Haidinger

Dass der Kongress nach einem Wort des alten Fürsten Charles Joseph de Ligne zu tanzen pflege aber nicht vom Fleck käme, bezog sich auf den Wiener Kongress von 1814/'15. De Ligne starb freilich am 13. Dezember 1814, und bis dahin hatte sich das Jahrhundertspektakel tatsächlich im Tanzschritt übers Wiener Parkett bewegt. Plötzliche Ernüchterung und politische Effizienz kehrten erst im März 1815 ein, als Napoleon von Elba auf den Kontinent übersetzte um es doch noch einmal zu versuchen ...

Der bisweilen in Romanen und Filmen verkitschte oder einseitig zum Hort finsterer Reaktion verzerrte Kongress war indes ein wahres Jahrhundertereignis! Er lieferte nicht nur bis heute nachwirkende Grundlagen für die europäischen Grenzen, sondern war die Geburtsstation einer modernen politischen Kultur; er schuf den Ausschuss als politisches Instrument, begründete eine neue Verabredungskultur der Mächte, schaffte die Sklaverei ab und stand am Beginn eines internationalen Urheberrechts.

Jetzt wird der Wiener Kongress reloaded, fleißig beforscht. Das Neueste aus 1814 kommt aus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Nationalbibliothek und den Universitäten Innsbruck, Wien und Klagenfurt. Martin Haidinger informiert über die Neubewertung des Wiener Kongresses.

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