Europa-Journal

1. Ukraine: Wahlen im Ausnahmezustand
2. Wie umgehen mit Russland?
3. Hindernisse auf dem Weg zum Frieden zwischen Kurden und Türken
4. Die Gesundheitssysteme der Zukunft
Moderation: Brigitte Fuchs


Ukraine: Wahlen im Ausnahmezustand

In der Ukraine finden am Sonntag vorgezogene Parlamentswahlen statt. Zur Wahl treten 29 Parteien und mehr als 3.500 Kandidat/innen in den Einzelwahlkreisen an, für die ein Mehrheitswahlrecht gilt. Mehr als 2.300 internationale Beobachter werden die Wahlen überwachen, um Wahlbetrug so weit wie möglich einzuschränken. In den mehr als 22 Jahren ihrer Unabhängigkeit sind das die ersten Wahlen, die in einem de facto Kriegszustand der Ukraine stattfinden. Prorussische Rebellen halten einen beträchtlichen Teil der Kreise Lugansk und Donezk besetzt, in denen ebenso wenig gewählt werden kann, wie auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Daher werden auch nicht alle der 450 Mandate besetzt werden können. Meinungsumfragen sagen voraus, dass der Wahlblock von Präsident Petro Poroschenko mit etwa 30 Prozent rechnen kann und klar stärkste Kraft werden wird. Poroschenko hat im August die Auflösung des Parlaments erzwungen, weil er sich für seine Reformpolitik eine eigene Hausmacht im Parlament schaffen will. Über diese Wahlen in einer Nation im Kriegszustand berichtet Christian Wehrschütz.


Wie umgehen mit Russland?

Ein Gespräch mit der Harvard-Professorin Mary Elise Sarotte, Expertin für die Zeit des Kalten Krieges und danach, zur Frage ob am Beispiel der Ukraine-Krise neue Fronten zwischen Westen und Osten entstanden sind. Das Interview führt Johannes Jetschgo


Hindernisse auf dem Weg zum Frieden zwischen Kurden und Türken

Der Optimismus ist tiefer Sorge gewichen. Der zaghafte Ansatz eines Friedensprozesses zwischen der türkischen Regierung und der als Terrororganisation eingestuften PKK droht unter die Räder zu kommen. Die Belagerung der Kurdenstadt Kobanê in Nordsyrien wirkt dabei wie ein Katalysator. Kurdische Gruppen werfen der Türkei vor, dem drohenden Fall Kobanês tatenlos zuzusehen. Nach Angaben von Menschenrechtsvertretern kamen in der Türkei bei Zusammenstößen während Demonstrationen zur Unterstützung Kobanês in den vergangenen Wochen mehr als 40 Menschen ums Leben. Trotzdem hält der auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierte Chef der PKK, Abdullah Öcalan, an einer Fortsetzung des Friedensprozesses zwischen Kurden und Türken fest. Ein Beitrag von Reinhard Baumgarten


Die Gesundheitssysteme der Zukunft

Wie wird unser Gesundheitssystem im Jahre 2040 aussehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich längst Experten in allen Ländern der Europäischen Union. Kein Wunder, dass sich auch das Europäische Gesundheitsforum, das kürzlich zum 17. Mal in Bad Hofgastein tagte, mit der Ausrichtung der medizinischen Versorgung in einem Vierteljahrhundert befasste. "Electing Health - The Europe we want", also "Gesundheit wählen - Das Europa, das wir uns wünschen", lautete diesmal der Titel, der breiten Raum für alle möglichen Themen ließ. Ein Beitrag von Ralf Leonhard

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