Leporello

VOEST: Ausstellung über Zwangsarbeit
Das Kunstprojekt "Marampa Pub"

VOEST: Ausstellung über Zwangsarbeit

"Es war furchtbar - nach einem Angriff sind wir einmal rausgekommen. Wir sind zu Fuß nach Kleinmünchen, dabei sind wir den Mühlbach entlang gegangen. Und da sahen wir auf einmal die Toten, die auf den Bäumen gehängt sind..." Beschrieben wird eine Szene nach einem alliierten Luftangriff auf die "Hermann Göring Werke" in Linz. Das Nachfolgeunternehmen des NS-Betriebes, die heutige voestalpine, hat bereits in den 1990er Jahren damit begonnen, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Jahre 1938 bis 45 wurde nun eine "Zeitgeschichteausstellung" gestaltet, die morgen Vormittag eröffnet wird. Beheimatet ist die Dauerausstellung im Erdgeschoss des blauen Turms - dem Sitz des Konzernmanagements. Realisiert wurde das Projekt von Alexandre Collon.- Gestaltung: Andreas Wolf


Das Kunstprojekt "Marampa Pub"

In Eisenerz in der Steiermark gibt es seit 30 Jahren ein kleines Pub mit dem außergewöhnlichen Namen "Marampa". Der Name bezieht sich auf ein ehemals britisch-koloniales Eisenerzbergwerk in Marampa in Sierra Leone. Der Betreiber des Pubs ist ein ehemaliger Mitarbeiter. In den 1980er Jahren wurde die Mine von einer Tochterfirma des österreichischen Stahlproduzenten VOEST betrieben - zahlreiche Österreicher wanderten damals nach Westafrika aus. Die bildende Künstlerin Juma Hauser und die Kulturwissenschaftlerin Paula Pfoser haben sich nun diesem noch eher unbekannten Aspekt österreichisch-afrikanischer Beziehungen angenommen. Das Projekt "Marampa Pub" erzählt vom Niedergang der verstaatlichten Industrie, der wirtschaftlichen Situation in Sierra Leone, aber auch von vielen Einzelbiografien österreichischer und einheimischer Minenarbeiter. Juma Hauser verbrachte selbst mit ihrer Familie als Kleinkind ein Jahr in Sierra Leone, da ihr Vater dort Deutsch unterrichtete. Für ihr Dokumentations-Projekt recherchierte sie außerdem anhand von Dokumenten im VOEST Archiv und führte zahlreiche Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern. - Gestaltung: Claudia Gschweitl

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