Radiokolleg - Paint it black

10. November 2014, 09:45

Wie klingt Farbe? Diese Frage beschäftigte den Komponisten Aleksandr N. Skrjabin in seiner Musik ebenso wie den Maler Wassily Kandinsky in der bildenden Kunst.
Beide waren Synästheten, also Menschen, die zwei Bereiche der Wahrnehmung, in dem Fall also Farbe und Musik, in einer Verknüpfung erleben. Kandinsky empfand Farben auch als akustischen Reiz: Das Hören von Farben und das Sehen von Klängen inspirierte ihn zu gemalten Klangsymphonien. Für Skrjabin besaß jede Taste der Klaviatur ihre eigene Farbe: Er komponierte sogar Werk für Orchester und Farbenklavier als "Lightshow" - Prometheus. Erfunden wurde das Prinzip des Farben- oder Augenklavier allerdings schon im 18. Jahrhundert, vom französischen Mathematiker Louis-Bertrand Castel.

Auch Naturwissenschaftler zeigten sich immer wieder aufs Neue fasziniert von der Idee, dass es zwischen Farben und Tönen eine Verbindung geben könne. Isaac Newton ordnete den sieben Tönen der Oktav die Spektralfarben des Lichts zu. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Welleneigenschaften des Lichts nachgewiesen werden konnten, wurde die Suche nach der Verbindung zwischen Farbe und Musik weiter angeregt, wenngleich es sich dennoch um zwei völlig unterschiedlich schwingende Systeme handelt.

Service

Harrison, John: Wenn Töne Farben haben. Synästhesie in Wissenschaft und Kunst. Übersetzt von A. Masselli. Springer Verlag, 2007.


Sabina Hank

Peter Androsch

Hörstadt - Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft

Monochrome bleu

Christian Ludwig Attersee

Christian Meyer, Arnold Schönberg Center

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