Von Tag zu Tag

Die Globalisierung des Gedächtnisses und die Folgen für die Gegenwart. Gast: Dan Diner, Historiker, Jerusalem und Leipzig.
Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79.

In seinem Vortrag für das Wiener Simon Wiesenthal Institut am Donnerstag wagte der Historiker Dan Diner einen Blick auf den Zweiten Weltkrieg aus "peripherischer Perspektive". Er sprach in seinem Vortrag "Erinnerung und Erkenntnis" über die Gleichzeitigkeit und Zusammenhänge von globalen Konflikten, die jeweils sehr unterschiedliche historische Wurzeln hatten, und bei denen Licht und Schattenseiten nur auf einer Seite ganz klar verteilt waren: ging es in Europa darum, die Ausbreitung der deutschen Nazi Barbarei zu verhindern, war z.B. die Position Englands und Frankreichs gleichzeitig vom Ziel geprägt, ihre Kolonialmacht zu erhalten.
Und in vielen auch heute aktuellen politischen Positionen finden sich Rückgriffe auf nationale und (quasi-)religiöse Mythen, die mit einer demokratischen, menschenrechtskonformen Lösung von Konflikten wenig zu tun haben.

Service

Dan Diner: Gegenläufige Gedächtnisse. Über Geltung und Wirkung des Holocaust. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007

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