Betrifft: Geschichte

Der "New Deal". Die amerikanischen Wirtschafts- und Sozialreformen
von 1933 bis 1938. Mit Stephan Schulmeister, Wirtschaftsforscher, Wifo.
Gestaltung: Martin Adel

Der 32. Präsident der Vereinigten Staaten hatte sich nicht gerade die einfachste Zeit für seine Regierung ausgesucht: Franklin Delano Roosevelt, überzeugter Demokrat wie auch Gegner der Prohibition, ging nicht nur als der Präsident in die Geschichte ein, der im Dezember 1941 die USA in den Zweiten Weltkrieg führte, sondern vielleicht vor allem als der Präsident, der im Anschluss an die Große Depression der Weltwirtschaftskrise entschlossen das Ruder herumwarf. In Wort und Tat!

Sein unerhörter staatlicher Krisen-Interventionismus hatte auch einen enormen psychologischen Effekt, der so positiv war, dass er als einziger Präsident der USA gleich dreimal wiedergewählt wurde: 1936, 1940 und 1944 (er starb 1945). Sein Geheimnis war nicht bloß, dass er eine völlig entmutigte Bevölkerung wieder "moralisch" aufrichtete, es gelang ihm auch rasch, die soziale Not von Millionen tatsächlich zu lindern und die Wirtschaft zu beleben. Ebenso setzte er etwa die Änderung der Geldpolitik und die Regulierung der Finanzmärkte durch und führte Sozialversicherungen ein. So schaffte er es innerhalb von acht Jahren mit seinen Maßnahmen und Reformen, die Arbeitslosigkeit von 25% auf unter 10% zu senken. Die wirtschaftliche Erholung trat schon mit Roosevelts Amtsantritt ein, und, abgesehen von einem kurzen Einbruch, brachte dieser "New Deal" bis zum Kriegseintritt ein durchschnittliches Wachstum von jährlich! knapp 8 Prozent.

Kein Wunder also, dass mit Fortdauer der derzeitigen europäischen Krise(n) immer mehr Leute nach einem "New Deal für Europa" rufen. (Mehr dazu in einem großen "Radiokolleg" derselben Woche).

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