Nachtquartier

11. Dezember 2014, 00:08

Warum sammelt jemand ohne kommerzielles Interesse Fotos, Zeitungen, Bilder, die die Welt, in der wir leben, beschreiben? Seit 1980 speichert Peter Putz fotografische Erinnerungsstücke in seinem Ewigen Archiv. Der Grafiker und Fotograf dokumentiert Zeitzeugen unseres Alltags: Er montiert Straßenkehrer, Kanaldeckel, Nummernschilder, das Innenleben von Bankomaten und die Gesichter der Menschen, die sich über die Jahre verändern, zu Collagen. Er visualisiert den Lauf der Dinge, die Vergänglichkeit, und schärft damit auf seine eigenwillige Art das Gedächtnis der Betrachter.

Für den ewigen Archivar Peter Putz ist das visuelle Aufzeichnen zu einer täglichen Praxis geworden, die kein Beruf sondern eine Berufung ist. Im Nachtquartier spricht er mit Elisabeth Scharang über die fließende Grenze zwischen Leidenschaft und Manie, über Außergewöhnliches, das seinen Lebensweg kreuzt und erzählt, wer auf die riesige Datenmenge, die das Ewige Archiv seit über dreißig Jahren ansammelt, Zugriff hat und wie er die tägliche mediale Bilderflut bewältigt. Ein Gespräch über den Unrat des Alltags und die Lust an der Erinnerung.

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