Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Einsatz im Zeichen der Menschlichkeit - Drei Beispiele aus Österreich

Gibt man im Internet den Suchbegriff "Entwicklungshilfe" ein, erhält man rund 633.000 Treffer. In Anbetracht dieser Menge von Internet-Portalen humanitärer Organisationen und Privatinitiativen, könnte man annehmen, dass es weltweit keinen Hunger, keine Not und keine medizinische Unterversorgung gibt. Wie wir aber wissen, ist dem nicht so.
Das ist auch der Grund, warum immer wieder neue, kleine Hilfsprojekte entstehen, wenn Menschen aus der so genannten Ersten, also der westlichen oder "industrialisierten-zivilisierten" Welt mehr oder weniger zufällig mit den Lebensumständen der Dritten Welt in Berührung kommen. Andere Personen entscheiden sich wiederum ganz bewusst für humanitäre und riskante Einsätze in Regionen, wo sie mit ihrem Engagement Leben retten können.
Wir haben uns auf die Suche nach Menschen begeben, die im österreichischen Gesundheitssystem tätig sind, und die ihre Fähigkeiten gleichzeitig in überschaubaren Projekten in den armen Ländern dieser Welt einsetzen.
Uschi Mürling-Darrer stellt Ihnen heute vier Personen vor, die aus verschiedenen Gründen diesen oft schwierigen, aber doch sehr befriedigenden Weg gehen.

Die 89-jährige, pensionierte Dermatologin MR Dr.in Gertrude Harrer und ihr Sohn, der Anästhesist und Intensivmediziner Dr. Georg Harrer, engagieren sich in Burkina Faso mit der Schul- und Ernährungsinitiative "Schule für Loumbila". Um den Menschen eine Lebensgrundlage zu bieten, haben sie ein einzigartiges System entwickelt, das einen Teil der Bevölkerung zu unabhängigen Selbstversorgern macht. Die Kinder profitieren davon in Form gesunder Ernährung, Schulbildung und einer Lehre.

Im Nord-Osten Afrikas leistet der Verein "Kinderurologisches Team Österreich für Eritrea" seit rund acht Jahren - mit zwei Besuchen jährlich - ganz konkret medizinische Hilfe. Das bedeutet, schwer kranke Kinder werden entweder nach Österreich gebracht, um sie hier zu operieren - oder, sie werden inzwischen auch direkt in Eritrea behandelt. Die kleinen Patienten leiden unter angeborenen Fehlbildungen im Bereich des Urogenitaltraktes, haben Verletzungen, Nieren- und Blasensteine und hätten ohne medizinische Eingriffe kaum eine Überlebenschance.
Prim. Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz leitet den Verein und die Einsätze in Eritrea. Erst Mitte Dezember war er mit seinem Team wieder dort und wurde, wie immer, von hunderten Kindern und deren Eltern sehnsüchtig erwartet.

Die Psychotherapeutin und Ethnologin Christine Refaei reiste vor 18 Jahren zu Forschungszwecken nach Ghana. Dort verbrachte sie einige Zeit am Königshof von Akropong und wurde dort überraschend zu einer Art Königin ernannt. Sie überlegte, wie sie in diesem Amt den Menschen in diesem Dorf helfen könnte und gründete schließlich den Verein "help4ghana". Seither sammelt die inzwischen 70-jährige nicht nur Spendengelder - sie überlegt sich auch immer wieder neue Projekte, die das Leben der ihr anvertrauten Menschen erleichtern könnten.

Eine Sendung von Uschi Mürling-Darrer.
Redaktion: Christoph Leprich

Service

MR Dr.in Gertrude Harrer
Obfrau des gemeinnütziger Vereins "Schule für Loumbila"
Silbergasse 32/11
A-1190 Wien
Tel.: +43/1/369 12 14 (auch Anrufbeantworter)
E-Mail
Homepage

Dr. Georg Harrer
Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Osteopath
Perfektastraße 40/3/2
A-1230 Wien
Tel.: +43/1/944 05 94
Georg Harrer

Prim. Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald
Kinderurologisches Team Österreich für Eritrea
Kinderurologie - KH Barmherzige Schwestern
A-4020 Linz
Seilerstätte 4
Tel.: +43/732/7677
E-Mail
Kinderurologisches Team Österreich

Mag.a Christine Refaei
Obfrau von "help4ghana" - Verein zur Unterstützung sozialbedürftiger Kinder und Jugendlicher in Ghana
Obstgasse 14
A-2700 Wiener Neustadt
Tel.: +43/2622/20709
E-Mail
help4ghana

Österreichisches Rotes Kreuz
Wiedner Hauptstraße 32
A-1041 Wien
Tel.: +43/1/589 00-0
E-Mail
Rotes Kreuz

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