Erfüllte Zeit

1. Jänner 2015, 07:05

1. Das Leben ist ein Marathon: Von der Philosophie der kleinen Schritte

Rund um den Beginn eines Jahres fassen viele Menschen Neujahrsvorsätze. Wie schwer diese umzusetzen und vor allem durchzuhalten sind, haben wahrscheinlich schon genauso viele bemerkt. Ist das Leben doch ein Marathon und kein Sprint. Dieser Befund des Theologen und Philosophen Clemens Sedmak hat auch Eingang in sein neues Buch gefunden. "Jeder Tag hat viele Leben. Die Philosophie der kleinen Schritte", lautet sein Titel. Ein Buch, nicht zuletzt über die Achtung vor jedem einzelnen Tag, an dem ein kleiner Schritt die Gewohnheit durchbrechen und à la longue eine große Veränderung bewirken kann. Clemens Sedmak lehrt unter anderem am King's College in London und leitet das Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg.
Judith Fürst hat mit ihm gesprochen.


2. Eine Geschichte, vom Leben erzählt: Zum Filmstart von "Die Sprache des Herzens"

Es gibt Geschichten, die klingen viel zu unglaublich, um für wahr gehalten werden zu können. Doch genau diese Geschichten hat dann, wie es so schön heißt, das Leben geschrieben...
Und eine solche Geschichte kommt am 1. Jänner in einer aktuellen Verfilmung in die österreichischen Kinos. Unter dem Titel "Die Sprache des Herzens" geht Regisseur Jean-Pierre Améris der Biographie von Marie Heurtin nach. Sie lebt in Frankreich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in einfachen Verhältnissen - ist blind und gehörlos und somit nur sehr eingeschränkt in der Lage, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren.
In einem Institut für Gehörlose nimmt sich schließlich eine Ordensfrau ihrer an - zunächst gegen den Willen der Oberin - und bringt mit viel Geduld schier Unmögliches zustande.
Brigitte Krautgartner hat den Film bereits gesehen.


3. Jerusalem des Nordens: Ein Besuch bei der Jüdischen Gemeinde von Sarajevo

In diesem Jahr werden es zwanzig Jahre sein, dass - 1995 - das Abkommen von Dayton den Krieg in Bosnien und Herzegowina beendet hat. Seine Hauptstadt Sarajevo ist freilich bis heute von diesem Krieg gezeichnet - und, wenn auch in anderer Form, von dem großen Krieg, der 1914 dort seinen Ausgang genommen hat.
"Jerusalem des Nordens" ist Sarajevo früher häufig genannt worden. Unter anderem deshalb, weil es dort neben Christentum und Islam eine große jüdische Community gegeben hat - und die verschiedenen Kulturen einander bereichert haben.
Was aber ist aus dem einstigen "Jerusalem des Nordens" geworden?
Das wollte Maria Harmer wissen - und hat die nunmehr kleine jüdische Gemeinde in Sarajevo besucht.


4. Der Herr segne und behüte dich: Kurzessay zu Num 6, 22-27

Dass der 1. Jänner auch als Feiertagstermin für den Jahresanfang gilt, ist erst seit dem Mittelalter im westlichen Kulturraum weitverbreitet - ebenso wie der 6. Jänner übrigens. Offiziell hat dann Papst Innozenz XII. den Neujahrstag am 1. Jänner festgesetzt. Das war Ende des 17. Jahrhunderts.
Eine der Lesungen für die katholische Liturgie dieses Tages stammt aus dem Ersten Testament - aus dem vierten Buch Mose, dem Buch Numeri. Der Theologe und Judaist Wolfgang Treitler kommentiert den sogenannten Aaron-Segen.


Moderation: Doris Appel

Service

Buch, Clemens Sedmak, "Jeder Tag hat viele Leben - Die Philosophie der kleinen Schritte",
Verlag Ecowin

Film "Die Sprache des Herzens"

Sendereihe

• Lebenskunst