Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie könnte man von Beschwerden profitieren?
2. Grüner Tee hat starke antioxidative Wirkung
3. Impfcreme stattNadelpieks
4. SS und Samurai

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Alle hassen Beschwerden - Wie könnte man von ihnen profitieren?

Wer wie jetzt in der Weihnachtszeit etwas gekauft hat, ist manchmal vom Produkt enttäuscht und bringt das in einer Kundenbeschwerde zum Ausdruck. Teilweise geschieht das sehr aggressiv. Attackierte Firmenmitarbeiter reagieren darauf meist, indem sie die Kritik abwehren und die Kunden abwerten. So entsteht ein Teufelskreis mit Unzufriedenen auf allen Seiten. Was genau spielt sich psychologisch in einer solchen Kunden- Mitarbeiter - Interaktion ab? Und wie lässt sich der Frustrations-Teufelskreis durchbrechen, sodass am Ende sowohl Kunden als auch Firmen Nutzen aus Beschwerden ziehen könnten? Mit Eva Traut- Mattausch, Professorin für Wirtschafts- und Organisationspsychologie, Universität Salzburg. Autorin: Maria Mayer.

2. Grazer Wissenschaftler weisen antioxidative Wirkung des Grünen Tees nach

Menschen werden immer älter und wollen ihre Lebenszeit möglichst gesund und fit genießen. Große Hoffnung setzen sie daher in die Anti-Aging-Forschung, die gelegentlich auch mit vielversprechenden Erkenntnissen aufhorchen lässt. Eine davon betrifft die Wirkung des Grünen Tees, der seit geraumer Zeit als gesundheitsfördernd gilt, soll er doch freie Radikale im menschlichen Körper unschädlich machen. Wissenschaftlern der Technischen Universität Graz ist es nun gelungen, die Ursache für diese antioxidative Wirkung des Grünen Tees nachzuweisen. Sie liegt in dessen Polyphenolen. Diese besitzen nämlich nicht, wie bisher angenommen, nur eine, sondern gleich mehrere Zentren, die schädliche freie Radikale in harmlose Moleküle umwandeln können. Damit ist die antioxidative Wirkung des Grünen Tees nicht nur nachgewiesen, sondern auch höher, als bisher angenommen. Mit Georg Gescheidt-Demner, Institut für Theoretische und Physikalische Chemie/TU Graz. Autorin: Sylvia Sammer.

3. Impfcreme statt Pieksen

Normalerweise sind Impfstoffe flüssig und müssen kühl gelagert werden. Ihr Transport ist mit einem gewissen logistischen Aufwand verbunden. Ein Impfstoff sollte sich gut lagern lassen und einfach zu verabreichen sein. Er wird dann in Oberarm oder Oberschenkel gespritzt. Keine sehr angenehme Erfahrung. Vor allem Kinder schreien oft, wenn der Arzt mit der Spritze auf sie zukommt. Der Pieks kann Nachwirkungen haben wie Schmerzen oder einen blauen Fleck. Wissenschaftler suchen deshalb nach neuen Impfmethoden. Forscher der Helmholtz-Gesellschaft haben einen Weg gefunden, wie der Impfstoff in den Körper gelangen könnte. Mit Claus-Michael Lehr, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, Carlos A. Guzman, Leiter der Abteilung Vakzinologie und Angewandte Mikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Jürgen Lademann, Dermatologe an der Charité in Berlin. Autorin: Veronika Bräse.

4. SS und Samurai

Das politische und militärische Bündnis zwischen Deutschland und Japan in der NS-Zeit wurde kulturpolitisch flankiert: So wurden die Mitglieder der Samurai, der japanischen Krieger aus vorindustrieller Zeit, als enge Verwandte der SS verstanden. Bereits 1933 wurden im "Land der aufgehenden Sonne" Kulturinstitute begründet, schufen NS- Organisationen Stützpunkte im ganzen Land. Über 50 Lektoren unterstützten den Deutschunterricht, darunter viele glühende Vertreter der NS- Ideologie. Das Deutsch-japanische Kulturbündnis ist geprägt von der Konstruktion deutsch-japanischer Gemeinsamkeiten: in der Religion zwischen Shintoismus und germanischen Riten, in der Staatsidee von einer starken Zentralmacht - dort der Tenno, da der Führer, und auf sozialer Ebene davon, dass der einzelne weniger gilt als die Gemeinschaft. Mit Hans-Joachim Bieber, Historiker, Univ. Kassel. Gestalterin: Irene Suchy.

Buchtipp:
Hans-Joachim Bieber: SS und Samurai - Deutsch-japanische Kulturbeziehungen 1933-1945, iudicium Verlag, München

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