Praxis - Religion und Gesellschaft
1. Im Namen Gottes: Religion und Gewalt
2. Überzeugt vom Islam
3. Religionslandschaft im Umbruch
4. Der Papst und die Konservativen
21. Jänner 2015, 16:00
1. Im Namen Gottes: Religion und Gewalt
Nicht erst seit dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo oder den Gräueltaten von IS und Boko Haram stellt sich die Frage: Sind Religionen per se gewalttätig? Stiften sie zu Mord, Krieg und Terrorismus an? In der westlichen Kultur, schreibt die britische Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong, gehe "man heute fast selbstverständlich davon aus, dass Religion zwangsläufig mit Gewalt einhergeht."
Doch stimmt das? Warum spielt Religion in so vielen Konflikten eine Rolle? Genau darum dreht sich Karen Armstrongs Buch "Religion und Gewalt". Wir haben mit der Autorin gesprochen. Gestaltung: Werner Bloch
2. Überzeugt vom Islam
Sie sind aus Überzeugung zum Islam übergetreten - muslimische Konvertitinnen und Konvertiten - und sie gelten als besonders streng in der Auslegung ihres Glaubens. Wie viele Menschen in Österreich leben, die zum Islam übergetreten sind, ist schwer auszumachen - jedenfalls waren es in den vergangenen zehn Jahren rund 250, die diesen Schritt bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Wien getan haben. Eine dieser Konvertitinnen erzählt, warum sie von der katholischen Kirche zum Islam übergetreten ist, was sie zu Terror im Namen ihrer Religion denkt und was sie vom neuen Islamgesetz hält. Gestaltung: Andreas Mittendorfer
3. Religionslandschaft im Umbruch
Das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften ist in Diskussion. Während die einen verstärkte Einmischung des Staates in innerreligiöse Belange beklagen - Stichwort Islamgesetz - befürchten andere einen zunehmenden gesellschaftspolitischen Einfluss von Religionsgemeinschaften - gerade auch angesichts einer wachsenden Zahl von Musliminnen und Muslimen in Österreich. Laut Prognosen eines Forschungsprojektes der österreichischen Akademie der Wissenschaften wird etwa der Anteil von Musliminnen und Muslimen in Wien Mitte des 21. Jahrhunderts auf über 20 Prozent steigen. Demografen und Soziologen analysieren den Wandel in der religiösen Landschaft. Gestaltung: Kerstin Tretina
4. Der Papst und die Konservativen
Gleich 15 Krankheiten hat Papst Franziskus seiner Kurie bei der vielbeachteten Weihnachtsansprache attestiert, darunter Machtstreben, Geldgier und Eitelkeit. Einige in der Kurie benähmen sich, als ob sie "unsterblich, unantastbar und unverzichtbar" seien. Es brauche Umkehr und Buße sowie Selbstkritik. Dubiose Seilschaften im Umfeld der Vatikanbank oder erzkonservative Organisationen, die nach der klerikalen Macht im Vatikan trachten. Mit seinen Plänen, die römische Kurie zu reformieren, hat sich Papst Franziskus mittlerweile viele Feinde gemacht. Trotz alldem legt der Papst bei seinem Reformprogramm ein beachtliches Tempo vor und nimmt dabei auch Machtkämpfe innerhalb des Kirchenstaates in Kauf. Gestaltung: Alexander Kofler
Moderation: Alexandra Mantler
Service
Buch, Karen Armstrong, Im Namen Gottes. Religion und Gewalt, Pattloch Verlag
Religionen in Wien 1950 - 2050