Radiokolleg - Spiel um das Leben

28. Jänner 2015, 09:45

Unter den mindestens 1,5 Millionen Menschen, die nach Auschwitz verschleppt wurden, befanden sich viele Künstlerinnen und Künstler. Zu den prominentesten gehörte Else Ury, deren Kinderbuchklassiker "Nesthäkchen" ein Bestseller war. Unter den Verschleppten waren auch die Komponisten Heinz Alt und Viktor Ullmann sowie der Österreicher Richard Fall, die Sängerin Magda Spiegel, oder der tschechische Komponist und Pianist Rafael Schächter. Auch eine Nichte Gustav Mahlers wurde nach Auschwitz deportiert: Die Violinistin Alma Rosé. Sie musste die Leitung des "Mädchenorchesters von Auschwitz" übernehmen, das morgens und abends am Lagertor aufspielte, wenn die Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in langen Kolonnen das Lager verließen oder zurückkehrten. Das Mädchenorchester musste auch für die Lagerleitung und die SS-Schergen spielen, und zwar wann immer diese es wünschten. Selbstverständlich wurde erwartet, dass die Musikerinnen alle gewünschten Stücke im Repertoire hatten.

Wer waren diese Menschen? Woher kamen sie, wie lebten sie vor dieser Katastrophe ihres Lebens? Was wurde aus ihnen, wenn sie die Gräuel überlebten? Drei Überlebende des Orchesters haben ihre Erinnerungen auch in Buchform veröffentlicht, eine von ihnen lebt sogar noch. Andere Überlebende, wie der damals erst 14-jährige Imre Kertesz oder der Chemiker Primo Levi schrieben ihr Leben lang über das Grauen der Shoa. Eine Radiokolleg-Musikviertelstunde im Gedenken an Künstlerinnen und Künstler, die in Auschwitz litten und starben.

Service

Nähere Informationen zum Theaterstück von Beatrice Gleicher über Fritz Löhner Beda

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