Im Gespräch
"In Europa herrscht sexuelle Ausbeutung vor und der Anteil von Zwangsarbeit nimmt weltweit zu." Renata Schmidtkunz spricht mit Andreas Schloenhardt, Jurist
29. Jänner 2015, 21:00
Zu diesem Ergebnis kommt der Ende November präsentierte UN-Bericht 2014 zum Thema Menschenhandel. 70 Prozent der Opfer sind weiblichen Geschlechts und 30 Prozent Kinder. Und das - so die Expert/innen in internationalen Organisationen - sei nur die Spitze des Eisberges. Denn mit zunehmender Armut und sozialer Unterschiede ist die Tendenz weltweit steigend. Kein Land ist immun dagegen.
Andreas Schloenhardt, geboren in Deutschland, aufgewachsen in Australien und dort Professor für Strafrecht an der School of Law der University of Queensland, ist Berater des UNODC, das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung. Seit 20 Jahren befasst er sich wissenschaftlich mit den Themen Menschenhandel und Schlepperei. Seit 2013 ist er zu diesem Thema auch Gastprofessor an der Universität.
Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht er über Möglichkeiten der Prävention und die nötigen politischen Schritte angesichts der wachsenden Flüchtlingsströme weltweit.
Service
Andreas Schloenhardt, "Criminalizing the Smuggling of Migrants in International, European, and Austrian Law", in englischer Sprache, Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main, 2014
Andreas Schloenhardt, Jarrod M Jolly, "Trafficking in Persons in Australia: Myths and Realities", LexisNexis Butterworths, Sydney, NSW 2013
Fabrizio Gatti, "Bilal: Als Illegaler auf dem Weg nach Europa" (Originaltitel, "Bilal. Viaggiare, lavorare, morire da clandestini", Verlag Rizzoli, 2007), Neuauflage im Verlag Antje Kunstmann, München 2010, als rororoTaschenbuch bei Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbeck, 2011
Mario Detjen, "Ein Loch in der Mauer: Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland. 1961 - 1989", gebundene Ausgabe, Siedler Verlag, 2005