Erfüllte Zeit

22. Februar 2015, 07:05

1. Ein jüdisch imprägnierter Christ - Maximilian Gottschlich

"Logos" - das Wort - hat sein Leben jahrzehntelang geprägt. Maximilian Gottschlich ist emeritierter Universitätsprofessor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften und Buchautor. Und weil er, wie er meint, erkannt habe, dass Worte unausweichlich an eine Grenze stoßen, greift Gottschlich jetzt zu Spachtel und Leinwand und drückt auch seine religiöse Überzeugung als "jüdisch imprägnierter Christ" in seinen expressiv-abstrakten Bild-Kompositionen aus. Eine Ausstellung seiner Bilder ist derzeit am Stephansplatz in Wien zu sehen. - Gestaltung: Maria Harmer


2. "Wir sind spirituelle Wesen" - André Heller über seine lebenslange Sinn-Suche

Der Beginn der Fastenzeit ist für viele immer noch der richtige Zeitpunkt für eine Neuausrichtung, auch in spiritueller Hinsicht. In einer Predigt von Meister Eckhart, eines bedeutenden christlichen Mystikers aus dem Spätmittelalter, heißt es dazu: "Wenn mich nun einer fragte: Warum beten wir, oder warum fasten wir oder wirken wir all unser Werk?, so antworte ich: Darum, dass Gott in unserer Seele geboren werde."
Mit diesem Gedanken sympathisiert seit längerem auch der Künstler und Kunstmanager André Heller. Er berichtet von seiner persönlichen Sinnsuche der letzten Jahre, von seinen vorläufigen Erkenntnissen und spirituellen Perspektiven. - Gestaltung: Kerstin Tretina


3. Vier starke Frauen - Der Film "Private Revolutions"

Die Entwicklungen in jenen Ländern, die - wenn oft auch nur kurzzeitig - vom arabischen Frühling erfasst worden sind, werden auch hierzulande mit größtem Interesse verfolgt. In österreichischen Kinos läuft derzeit ein Film, der Einblicke in eines dieser Länder erlaubt.
Schauplatz Tahrirplatz in Kairo: Da steht eine Frau, die einzige weit und breit, umgeben von einer Gruppe Männer - und hält selbstbewusst politische Reden. Vor allem mehr Gerechtigkeit will sie - für sich und ihre Kinder. Und dass es endlich keine Folter mehr gibt...
Eine Szene aus dem Film "Private Revolutions" der österreichischen Filmemacherin Alexandra Schneider. Vier Frauen werden darin gezeigt, während der heißen Phase der ägyptischen Revolution. Von den religiös-traditionalistischen Muslimbrüdern bis hinein in die Gebiete der marginalisierten nubischen Minderheit spannt sich der Bogen, Zeiten der Hoffnung und Zeiten der Ernüchterung werden dokumentiert. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


4. Kehrt um! - Kurzessay zu Markus 1, 12 - 15

Für die römisch-katholischen Messen ist an diesem ersten Fastensonntag eine Stelle aus dem Markusevangelium vorgesehen, die den Kern der Botschaft von Johannes dem Täufer und seinem Schüler Jesus aus Nazareth beinhaltet: Kehrt um. Gedanken dazu vom Bibelwissenschaftler Josef Schultes.

Service

Quo vadis
Film: Private Revolutions

Buch, Maximilian Gottschlich, "Die grosse Abneigung. Wie antisemitisch ist Österreich? Kritische Befunde zu einer sozialen Krankheit", Czernen-Verlag
Buch, Maximilian Gottschlich, "Versöhnung. Spiritualität im Zeichen von Thora und Kreuz. Spurensuche eines Grenzgängers", Verlag Böhlau
Buch, Maximilian Gottschlich, "Medizin und Mitgefühl. Die heilsame Kraft empathischer Kommunikation", Verlag Böhlau

Sendereihe

• Lebenskunst