Betrifft: Geschichte

Roma - Sinti - Lovara. Die bewegte Geschichte einer österreichischen Volksgruppe. Mit Andrea Härle, Geschäftsführerin des Vereins Romano Centro, Mitkuratorin der Ausstellung "Romane Thana". Gestaltung: Christina Hollomey-Gasser

Die Volksgruppe der Roma umranken viele Mythen und Vorurteile. Sie fußen auf Bildern, die - gleich wie die Geschichte der Roma in Österreich - mehrere hundert Jahre alt sind. Roma galten seit jeher als anders: durch ihre Sprache, ihr Aussehen, ihre Bräuche und Traditionen. Dabei lebte der Großteil der österreichischen Roma - entgegen dem Mythos der "Fahrenden" - sesshaft in Siedlungen im Südburgenland.

Die Ausgrenzung von Roma gipfelte in der systematischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gegenüber unterschiedlichen Romagruppen im Nationalsozialismus. Als Erkennungszeichen wurde den Roma in den KZs ein "Z" auf den Körper gebrannt. Zirka 90 Prozent der österreichischen Roma überlebten die Lager nicht.

Ein neues Kapitel der Geschichte von Roma in Österreich wurde mit der "Gastarbeiter"-Politik Österreichs eröffnet. Doch auch hier sind Versuche der Behörden dokumentiert, die Einreise von Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei als "Gastarbeiter/innen" zu verhindern. Tatsache ist, dass heute mehr zugewanderte als autochthone Roma in Österreich leben.

Mit der Anerkennung als Volksgruppe im Jahr 1993 erlangte die Minderheit schließlich ein selbstbewussteres Auftreten in der Öffentlichkeit. Selbst der blutige Anschlag in Oberwart zwei Jahre später konnte dieses neue Selbstverständnis nicht zerstören. Heute bekennen sich viele bekannte Persönlichkeiten öffentlich zu ihren Roma-Wurzeln. Die Ausstellung Romane Thana, die derzeit im Wien Museum und Burgenland Museum präsentiert wird, erzählt diese vielseitige und wechselhafte Geschichte.

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