Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der gläserne Fischer. Überwachung auf Hoher See soll Bestände schonen.
Gestaltung: Lutz Reidt

Was der Fischer fängt, muss er auch in den Hafen mitnehmen. Das sieht das sogenannte Anlandegebot vor, das ab 1.1.2015 stufenweise eingeführt wird und eine Wende in der Fischereipolitik der Europäischen Union markiert. Der Hintergrund: In Nord- und Ostsee werfen Fischer jedes Jahr viele hunderttausend Tonnen Fische zurück ins Meer, weil sie entweder zu klein oder aus anderen Gründen für den Fischer nicht interessant sind. "Discards" werden diese unerwünschten Beifänge genannt. Langfristig will die EU ein weitreichendes Discard-Verbot einführen. Forscher/innen entwickeln deshalb zurzeit ein hochseetaugliches Überwachungssystem mit Kameras und Sensoren, die lückenlos aufzeichnen, was bei Fang und Sortierung der Fische passiert. Dabei sollen nicht nur die Fischer kontrolliert werden. Optimierte Netze helfen ihnen auch, Beifänge zu vermeiden.

Fischereitechniker haben mit Hilfe aufwändiger Videostudien das Fluchtverhalten vieler Fischarten analysiert. Dank dieser Verhaltensforschung unter Wasser konnten sie sogenannte Smart Nets entwickeln, also Netze, die Fische nach Art und Größe besser selektieren. So wird bereits unter Wasser überflüssiger Beifang vermieden. Lutz Reidt hat an Bord des Forschungsschiffes "Clupea" die Arbeit der Wissenschafter beobachtet. (Übernahme: Bayerischer Rundfunk)

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