Radiokolleg - Globale Konfliktherde rund um Rohstoffe

Ein Dilemma ohne Ausweg? (4).
Gestaltung: Nikolaus Scholz

Die Ressourcen auf unserem Planeten sind begrenzt und äußerst kostbar - deren Ausbeutung findet in immer entlegeneren Regionen statt und reicht bis in hochsensible Ökosysteme. Gaslieferungen aus Russland, die Verschärfung des Klimawandels, der derzeit sinkende Ölpreis, die zunehmend aggressive Ressourcenpolitik der Europäischen Union und der "Ressourcenhunger" der Schwellenländer sind nur einige Stichworte dazu. Damit verbunden ist besonders der Zugang zu bzw. die Kontrolle über Ressourcen wie etwa Wald, Acker- und Weideland, oder Metalle der Seltenen Erden.

Transnationale Konzerne sowie nationale Kapitalgeber haben Rohstoffe längst als lukrative Kapitalanlage entdeckt, und verfolgen ähnliche Interessen wie die Kolonialmächte von einst. Indem sie rechtzeitig ihre Interessen in den Ländern des globalen Südens abgesichert haben, unterbinden sie eine faire Verteilung der Renten und Gewinne, die sich aus der Nutzung der lokalen Rohstoffe ergeben.

Ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma könnte die Einführung einer globalen Rohstoffdividende sein. Sie basiert auf der Annahme, dass alle Menschen auf der Welt Anspruch auf einen kleinen Anteil des Werts aller vorkommenden Rohstoffe haben. Damit würden auch jene - zumeist arme - Menschen profitieren, auf deren Rücken der globale Konflikt rund um Rohstoffe ausgetragen wird.

Service

Journal für Entwicklungspolitik 2/2014 und 3/2012, Mandelbaum Verlag, Edition Südwind

Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung

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