Salzburger Nachtstudio

Von der Vision zur Realität. Utopien auf dem Prüfstein der Wirklichkeit.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Utopien sind Glücksbilder. Jedenfalls Verheißungen für ein besseres Leben. Anspruch und Wirklichkeit klaffen jedoch oft auseinander. Thomas Morus entwarf 1516 mit seinem philosophischen Dialog Utopia eine ferne "ideale" Gesellschaft. Der Katholik Thomas Morus gab mit dieser Schrift den Anstoß zur Sozialutopie. Viele sollten folgen, bisher sind alle gescheitert. Auch die von Karl Marx. Als 1989 das Sowjet-Imperium zusammenbrach, glaubte man, der Markt würde den Weg zum Glück für alle regeln. Heute, dreißig Jahre später, werden Utopien wieder gesucht. Die Wirtschaftskrise, die nicht enden will, erweckt neue Sehnsüchte, die schleichende Rezession, und die ökologische Krise wirft neue Fragen auf. Die wachsenden technologischen Möglichkeiten haben nach wie vor eine wachsende Zahl an Arbeitslosen zur Folge. Das Paradies, in dem Milch und Honig fließen und die süßen Früchte in den Mund der Menschen wachsen, bleibt Utopie. Die Glücksbilder der Religionen haben bis heute Wirkungskraft. Auch sie müssen hinterfragt werden. Wahrscheinlich sind neue "Glücksbilder" gefragt, die den demokratischen Gesellschaften entsprechen. Doch Visionen sind in Verruf geraten, denn historisch haben sich Utopien immer wieder als totalitäre Dystopien herausgestellt. Angesichts des Versagens der Politik bei langfristigen Zukunftsfragen stellt Elisabeth J. Nöstlinger die Frage, wer sich berufen fühlen muss, Antworten auf die Fragen nach einem glücklichen Leben zu geben.

Service

Thomas Bauer: Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams. Frankfurt am Main: Verlag der Weltreligionen 2011.

Sendereihe