Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Die Farben der Außerirdischen
2. Astronomen untersuchen die ungewöhnlichsten Asteroiden des Sonnensystems
3. Die Tagebücher der Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat
4. Juden und der ungarische Staat

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Die Farben der Außerirdischen

Gibt es Leben abseits der Erde? Oder ist es ein einzigartiges Wunder, das sich nur auf dem blauen Planeten ereignet hat? Kaum ein Astronom geht davon aus - seit langem wird daher intensiv nach Spuren außerirdischer Organismen gesucht. Doch die riesigen Entfernungen, in denen sich die potentiellen Lebensformen befinden könnten, machen die Suche extrem schwer. Das einzige, was solche Distanzen überwinden kann, ist Licht. Genau damit wollen Forscher vom Max-Planck-Institut und der Cornell-University in Zukunft Leben aufspüren: Sie haben eine Methode entwickelt, mit der man in den schwachen Lichtstrahlen, die von fernen Planeten reflektiert werden, die Signaturen von Mikroorganismen erkennen könnte. Mit Lisa Kaltenegger, Astronomin, Cornell University, USA. Autor: Wolfgang Däuble.

2. Die Herren der Ringe: Astronomen untersuchen die ungewöhnlichsten Asteroiden des Sonnensystems

Saturn ist der einzige Himmelskörper, dessen Ringe schon mit einem gewöhnlichen Fernglas sichtbar sind. Genauso wurden sie von Galileo Galilei im Jahr 1610 schließlich auch entdeckt. Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts hatten sich die Beobachtungsmöglichkeiten verbessert. Mit Teleskopen auf der Erde, an Bord von Flugzeugen und an Bord von Raumsonden entdeckten Astronomen Ringsysteme auch um alle anderen Gasplaneten. Jetzt rätseln die Wissenschaftler über Entstehung und Aufbau zweier Objekte mit Ring, die zu den kleinsten überhaupt im Sonnensystem gehören - den Asteroiden. Mit José Luis Ortiz, Astronom am Instituto de Astrofísica de Andalucía in Granada, SpanienBruno Sicardy, Astrophysiker am Observatoire de Paris. Autor: Guido Meyer.

3. Die Tagebücher der Erica Tietze-Conrat

1905 promovierte mit Erica Tietze-Conrat die erste Kunsthistorikerin an der Universität Wien. 110 Jahre später, veröffentlicht der Böhlau Verlag Wien ihre Tagebücher. Sie erzählen von dem Leben einer Gelehrten, Dichterin, Kunstagentin, Forscherin, Ehefrau und Mutter in den 1920er und 1930er Jahren. Und sie gewähren Einblick in das Wiener Kunstgeschehen, das damals stark mit der internationalen Avantgarde in Berührung kam. Das Ehepaar Tietze-Conrat forschte gemeinsam in den größten Museen und Privatsammlungen in Europa, dem zunehmenden Antisemitismus zum Trotz. Mit Alexandra Caruso, Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin. Autorin: Tanja Malle.
Buchtipp:
Alexandra Caruso (Hrsg): Erica Tietze-Conrat: Tagebücher (Drei Bände), Böhlau Verlag

4. Die Juden und der ungarische Staat:

Wer ist Teil einer Gesellschaft und wer gehört nicht dazu? In Ungarn wird in den offiziellen Gedenk- und Geschichtsdiskursen oft zwischen Juden und Ungarn unterschieden. Eine Form der Ausgrenzung die ihren Ursprung in den Anfängen des 20 Jahrhunderts findet und die sich auf die Idee eines Christlichen Nationalstaates stützt. Im Rahmen der Simon Wiesenthal Lectures sprach die Historikerin Nóra Berend von der Historischen Fakultät der Universität Cambridge gestern in Wien über die Funktion und Rolle politischer und staatlicher Autorität bei der Schaffung von Mechanismen sozialer Integration sowie gesellschaftlicher Exklusion. Mit Nóra Berend, Historikerin, Univ. of Cambridge. Autorin: Réka Tercza

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