matrix - computer & neue medien

1. Elektronik für die Biotonne. Gestaltung: Anna Masoner

2. Schlappe Smartphone-Akkus. Gestaltung: Josh Kochhann

3. Die Privatsphäre ist ein Handelsgut. Evgeny Morozov. Gestaltung: Sarah Kriesche

1. Die Elektroschrottberge wachsen weltweit in den Himmel - mit problematischen Konsequenzen, denn der Elektroschrott enthält Gifte, die sowohl die Umwelt als auch die Menschen belasten. Einen Ausweg könnte biologisch abbaubare Elektronik bieten. Ingenieure und Materialwissenschafter arbeiten etwa an Transistoren aus Magnesium oder Sensoren aus Hefe. So bald wird es umweltfreundliche Handys, Tablets oder Computer jedoch nicht zu kaufen geben. Vielversprechender ist der Einsatz von Biomaterialien in der Medizin, etwa für neuartige Implantate, wie Anna Masoner herausgefunden hat.

2. Smartphone-Akkus halten durchschnittlich einen Tag - ein Ärgernis für viele. Dabei entwickelt sich die Leistung der Smartphones rasant. Sie wächst um ungefähr 150 Prozent pro Jahr, was Speicher, Grafik- und Prozessorleistung anbelangt. Die Akku-Kapazität steigt dagegen nur sehr langsam: jährlich um ca. 4 Prozent.

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona gab es ein paar Neuigkeiten in Sachen "Energieversorgung", die zwar das grundsätzliche Problem nicht lösen, aber uns das Leben durchaus erleichtern können. Josh Kochhann hat sich bei Handyherstellern umgehört.

3. Optimismus versprühende Protagonisten gibt es einige im Silicon Valley. Evgeny Morozov ist gleichsam der Antagonist. Der 31jährige Schriftsteller aus Weißrussland erteilte in seinem Buch "Smarte neue Welt" der App-Euphorie eine Abfuhr. So sehr uns diverse Innovationen ein bequemeres Leben, Orientierung in fremden Städten oder Restauranterlebnisse versprechen, wir müssen nur allzu oft im Gegenzug eine Fülle an Informationen preisgeben, die nicht nur dazu dienen, ein Service zu verbessern. Oftmals ist das Businessmodell nicht mehr als ein Algorithmus. Den tatsächlichen, oft millionenschweren Wert der Firma bestimmen die Nutzerdaten, über die das Unternehmen verfügt. Auch Staaten handeln immer öfter mit Daten, anstatt sie für Gemeinwohl-Projekte einzusetzen, beklagt Evgeny Morozov. Sarah Kriesche hat den Spaßverderber in Wien getroffen und sich mit ihm über Datendemokratie und Privatsphäre unterhalten.


Evgeny Morozov

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