Nachtquartier

17. April 2015, 00:08

Der Komponist und Organist Thomas Daniel Schlee, Jahrgang 1957, arbeitete trotz zahlreicher Kulturmanagement Verpflichtungen in den vergangenen Jahrzehnten - etwa am Brucknerhaus Linz oder als langjähriger Intendant des Carinthischen Sommers - kontinuierlich an seinem Werk, das kaum eine musikalische Gattung unberücksichtigt gelassen hat. Schlee ist wesentlich an der Wiedererkennbarkeit seiner "Klangsprache" interessiert, Postmoderne Tendenzen der Auflösung der Autorschaft sind in seinen Arbeiten kein zentrales Thema. Der Organist gewann auch als Interpret internationale Anerkennung, seine Aufnahmen, darunter auch Orgelwerke seines Lehrers Olivier Messiaen erhielten unter anderem den Diapason d'Or und den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Durch seinen Vater, eine der herausragendsten Persönlichkeiten im Musikverlagswesen im deutschen Sprachraum, den Leiter des Universal Verlags Alfred Schlee (1901- 1999) wurde Thomas Daniel Schlee schon in jungen Jahren mit den größten Musikern und Musikerinnen seiner Zeit bekannt und erhielt Einblicke in eine Welt, die anderen verschlossen bleibt.
Sohn Thomas Daniel folgte den Spuren seines charismatischen Vaters indem er ein musikwissenschaftliches Studium absolvierte, von Anfang an stellte er jedoch den Weg eigener künstlerischer Verwirklichung konsequent vor alle anderen Aktivitäten. Der Komponist, der sich auch intensiv mit dem katholischen Glauben auseinandersetzt, ist mittlerweile selbst zum Zeitzeugen geworden.

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