Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Mythos Galizien. Zur ungewöhnlichen Geschichte eines Kronlandes.
Gestaltung: Martin Haidinger

Seit 1772 gehörte Galizien zum Haus Österreich. Das aus den polnischen Teilungen entstandene Gebiet, das sich heute im Wesentlichen auf das Territorium Südpolens und der Westukraine aufteilt, hatte im Laufe seiner Geschichte viele Probleme, wurde aber trotzdem zu einer Art Mythos. Die Grenzlage zwischen den drei Großmächten Preußen-Deutschland, Russland und Österreich und seine Völkervielfalt (vor allem Ruthenen, also Ukrainer, Polen, und Juden) machten es zum potenziellen Krisenherd und ab 1914 dann zum heftig umkämpften Kriegsschauplatz. Zugleich hingen die dort lebenden Nationalitäten besonders an der übernationalen Figur des Kaisers und der alt-österreichischen Idee, die Schutz vor Nationalismen und Pogromen verhieß.

Das Wien-Museum zeigt in der Ausstellung "Mythos Galizien" des "International Cultural Centre" (ICC) in Krakau und des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa in Wien das multikulturelle Erbe und die geopolitische und historische Bedeutung Galiziens für die zeitgenössische Kulturlandschaft Mitteleuropas - und nicht zuletzt auch die Bedeutung und Aktualität des galizischen Mythos. Der Bezug zu gegenwärtigen Problemstellungen der europäischen Integration und der Ostgrenze der EU ist dabei evident.

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