Vom Leben der Natur

Weiße Salzlandschaften am See. Der Botaniker Roland Albert spricht über die Salzböden im Nationalparkgebiet Neusiedlersee-Seewinkel.
Teil 2: Ein hoher Sodaanteil.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Es ist einigermaßen überraschend, in der Gegend um den Neusiedlersee Salzböden zu finden, die es sonst nur großflächig in bestimmten Gegenden in anderen Teilen der Welt gibt, etwa in den USA (Utah) und in Zentralasien.

Um zu verstehen, woher das Salz kommt, muss man die Geologen befragen. Im Gebiet des Neusiedlersees - der erst nach der letzten Eiszeit entstanden ist - befand sich vor 30-40 Millionen Jahren das Urmeer "Tethys". Als es austrocknete, hinterließ es salzhaltige Rückstände, Sedimente. Im Zuge der Alpenauffaltung bildeten sich vertikale Bruchlinien, die den Kontakt des Oberflächenwassers zu den tief unten schlummernden salzhaltigen Sedimenten herstellen.

Das mit Salz angereicherte Grundwasser strömt nun in artesischen Brunnen nach oben bis zur Oberfläche, wo es im Laufe des Sommers verdunstet und eine Salzschicht hinterlässt. Im Herbst verschwindet das Salz durch die hohen Niederschläge wieder im Boden, um im nächsten Frühjahr wieder herauszukommen.

Die Vegetation hat viele Strategien entwickelt, mit den Salzen zurechtzukommen, die eigentlich für Organismen giftig sind.

Service

INTERVIEWPARTNER:

Univ.-Prof. i. R. Dr. Roland Albert
Wien

Nationalpark Neusiedlsersee-Seewinkel


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