Europa-Journal

1. Der Kampf um Schottland - hier entscheidet sich die britische Unterhauswahl
2. Griechen in Brüssel - ein Verständigungsversuch
3. Alfortville - eine armenische Kleinstadt vor den Toren von Paris


Der Kampf um Schottland - hier entscheidet sich die britische Unterhauswahl

Die Unterhauswahl am 7. Mai in Großbritannien wird extrem spannend. Ausgerechnet die schottischen Nationalisten, die im vergangenen Jahr das Unabhängigkeitsreferendum verloren haben, könnten zum Zünglein an der Waage im Parlament in London werden. Die Umfragen sagen ihnen einen großen Zuwachs an Sitzen voraus, vor allem auf Kosten der Labour-Party. Doch was werden die schottischen Nationalisten mit diesem Machtzuwachs in einem Staat anfangen, zu dem sie gar nicht mehr gehören wollten? Ein Bericht von Jens-Peter Marquardt


Griechen in Brüssel - ein Verständigungsversuch

Noch immer wird zwischen Brüssel und Athen zäh verhandelt. Von Annäherung ist kaum die Rede, und das, obwohl die Zeit drängt und die Armut in Griechenland von Tag zu Tag größer wird. Der Konflikt sitzt vor allem zwischen Deutschland und Griechenland tief. Die neue griechische Regierung ist isoliert, es hat den Anschein, als würde SYRIZA nicht wirklich ernst genommen in der europäischen Hauptstadt. Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer hat diesen Eindruck zum Anlass genommen, um Vertreter/innen der griechischen Zivilgesellschaft ins Europa-Parlament einzuladen und ihnen die Möglichkeit zu geben, aus erster Hand zu berichten. Mitarbeiter einer Solidaritäts-Klinik, einer Suppenküche, des Rundfunksenders ERT OPEN und einer Initiative gegen den Goldabbau auf der Halbinsel Chalkidiki, sind der Einladung gefolgt, und es kam zu spannenden Debatten - auch wenn sich kein Vertreter einer konservativen Partei auf Gespräche mit den griechischen Gästen einlassen wollte. Cornelia Krebs hat die Gruppe drei Tage lang in Brüssel begleitet.


Alfortville - eine armenische Kleinstadt vor den Toren von Paris

Die in der ganzen Welt verstreute armenische Diaspora hat bis heute ihre größte Gemeinde in Frankreich: rund 600.000 armenisch-stämmige Bürger zählt das Land - darunter zahlreiche Berühmtheiten wie den Sänger Charles Aznavour, den Ex-Formel 1 Piloten Alain Prost, den ehemaligen Premierminister Balladur oder die Familie des Kaviar- und Feinkostimperiums Petrossian. Für die meisten Armenier, die Völkermord, Deportation und Exodus überlebt hatten, war die Hafenstadt Marseille ab 1923 das Eingangstor nach Frankreich - bis heute die größte armenische Stadt des Landes. Doch auch unmittelbar vor den Toren der französischen Hauptstadt liegt ein Ort, den man seit Ende der 1920er Jahre "La Petite Haïastan", das kleine Armenien nennt: die 40.000 Einwohnergemeinde Alfortville. Dort ist fast ein Fünftel der Bevölkerung heute noch armenisch-stämmig - mit eigenen Kirchen, einer franko-armenischen Schule, einem Radiosender und einem "Haus der armenischen Kultur". Ein Bericht von Hans Woller

Moderation: Brigitte Fuchs

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