Zeit-Ton

Aus den Tiefen der Festplatte: Pure.
Gestaltung: Heinrich Deisl

Der aus Wien stammende Peter Votava war als DJ Pure einer der Wegbereiter österreichischer Techno-Musik. In den frühen 1990er Jahren hatte er mit Christopher Just als Ilsa Gold mit überdreht-unverfrorenem Techno die Austropop-Gemütlichkeit durch den Sample-Reißwolf gejagt, und Ilsa Gold wurden zu einem der ersten und erfolgreichsten österreichischen Techno-Acts dieser Jahre. Als DJ und Veranstalter sorgte Pure für weitreichende Vernetzungen dieser aufkeimenden Szenen und brachte Platten auf den Labels Mainframe, mego oder Staalplaat heraus.

Gesättigt von Wien, wanderte er in den frühen 2000ern nach Berlin aus. Dort produziert er nach einem Studium für elektroakustische Musik in England nun avantgardistische Elektronik in unterschiedlichsten Facetten.

Pure hatte bereits in seinem frühen Schaffen seine Sound-Tools selbst programmiert. Dieser DIY-Ansatz und einige Veröffentlichungen zum Verhältnis zwischen Vinyl-LP und CD lassen die teils verstörenden, teils ambienthaften Klanggebilde auch als eine Medienarchäologie zwischen Techno und Soundart erscheinen. Düstere, karge Atmosphären werden dabei ebenso verwendet wie deren ironische Brechung.

Aus den zahlreichen Projekten von Pure widmet sich der Zeit-Ton aktuellen Arbeiten wie u. a. dem Debüt von Bolder (zusammen mit Heinrich at Hart auf Editions mego), von PRSZR (mit Rafal Iwanski) und dem Remix-Album "No End of Vinyl" (auf Crónica).

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Titel: ZTT 150430 Zeit-Ton / Portrait Pure / Deisl
Länge: 55:48 min

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