Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Sehnsuchtsland "Germanien". Archäologie unter dem Hakenkreuz.
Gestaltung: Marlene Nowotny

Die Archäologie gehört zu jenen Wissenschaften, die während des Nationalsozialismus einen dramatischen Aufschwung erlebten. Während andere Fächer wegen der Verfolgung und Vertreibung jüdischer Wissenschafter schrumpften, wuchs die frühgeschichtliche Forschung während des NS-Regimes. Plötzlich gab es mehr Geld, mehr Ressourcen und wesentlich mehr Lehrstühle. Die Archäologen wurden zu "völkischen Ideologen". Sie sollten beweisen, dass die Ahnen der arischen Rasse die Germanen sind. Die wissenschaftlichen "Erkenntnisse" wurden sogleich an die Bevölkerung weitergegeben, etwa im Schulunterricht, in dem "Germanen- und Rassenkunde" auf dem Lehrplan standen.

Auch in Österreich gab es Grabungen, die dieser Ideologie folgten. Eine Ausgrabung in der Ortschaft Karnburg in Kärnten, auf Slowenisch Krnski grad, sollte beispielsweise belegen, dass die Region durchgehend germanisch besiedelt war. Doch es wurde während der NS-Zeit nicht nur gegraben. Viele Fundstücke kamen durch Plünderung in den Besitz der Nationalsozialisten, wurden im Rahmen von Feldzügen aus Museen und Grabungsstätten gestohlen.

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