Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Zivile Forschung mit Atomtestsensoren
2. Fortschritte in der biologischen Schädlingsbekämpfung
3. "MarsOne" - nur ein PR-Gag?
4. Forschung in Südafrika (II)
Zu den Ursprünge der Menschheit

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Zivile Forschung mit Atomtestsensoren

Seit der ersten Zündung einer Atombombe im amerikanischen New Mexiko am 16. Juli 1945 und den beiden verheerenden Explosionen in Hiroshima und Nagasaki wurden bis heute mehr als 2000 Kernwaffentests durchgeführt. Die Folgen sind gravierend: Die Testgebiete bleiben über Jahrtausende verstrahlt, radioaktive Substanzen haben sich über die ganze Welt verteilt.1996 wurde deshalb von der UN-Abrüstungskonferenz ein internationaler Vertrag erarbeitet, der alle Kernwaffentests verbieten soll. Noch ist der Vertrag nicht in Kraft getreten, doch es wurde bereits eine eigene Organisation gegründet, die seine Einhaltung überwachen soll. Sie hat ein weltweites Netz aus Messstationen aufgebaut, das mit extrem empfindlichen Sensoren jede Atomexplosion auf der Erde wahrnehmen kann. Mit Martin Kalinowski, Kernphysiker. Autor: Wolfgang Däuble.

2. Wenn Pilze und Würmer gegen Käfer kämpfen - Über Fortschritte in der biologischen Schädlingsbekämpfung

Er ist nur 5 Millimeter lang, seine Körper ist gelb und schwarz und er hat lange braune Fühler - der Maiswurzelbohrer ist ein Winzling, doch als Schädling hat er es in sich. Der Blattkäfer, der eigentlich auf dem amerikanischen Kontinent heimisch ist, breitet sich seit mehr als 20 Jahren in Europa aus. Auch in Österreich ist der Maiswurzelbohrer mittlerweile eingebürgert und schädigt den Maisanbau zunehmend. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes INBIOSOIL testen europäische Wissenschaftler nun seit einigen Jahren neue, umweltverträgliche Bekämpfungsmethoden. Kommenden Montag werden solche Pflanzenschutzstrategien bei einer Konferenz zu ökologischer Landwirtschaft, veranstaltet von Greenpeace Österreich, vorgestellt. Mit Hermann Strasser, Mikrobiologe Hermann Strasser von der Universität Innsbruck. Autorin: Marlene Nowotny.

Veranstaltungshinweis:

Konferenz zu Ökologischer Landwirtschaft. Wissenschaftliche Perspektiven zur Pestizidreduktion und politische Strategien(http://www.greenpeace.org/austria/de/aktivwerden/termine/2015/Konferenz-zu-Okologischer-Landwirtschaft/)
Wann: 29.06.2015, 10.00 bis 14.00 Uhr
Wo: Europahaus Wien, Linzer Straße 429, A-1140 Wien

3. "MarsOne" - nur ein PR-Gag?

Das utopische Projekt "MarsOne" verliert an Glanz, die kritischen Stimmen werden lauter: Die private Stiftung MarsOne will bis 2027 eine Kolonie auf den Mars errichten. Bisher haben sich angeblich 200.000 Menschen für den Trip zum Mars beworben, obwohl eine Rückkehr zur Erde aus Kostengründen nicht geplant ist. MarsOne bringt das Blut von Astronomen und Weltraummediziner in Wallung. Sie sehen MarsOne als reine PR-Masche, die unmöglich auch nur einen Menschen zum Mars bringen wird und der Forschung enorm schadet. Mit Florian Freistetter, Astronom und Autor; Rupert Gerzer, Weltraummediziner, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln. Autorin: Ulrike Schmitzer.

4. Forschung in Südafrika (II)
Rising Star - Zu den Ursprünge der Menschheit

Es ist eine der ganz großen Fragen der Menschheit: Woher kommen die Menschen evolutiv. Aus Afrika. An einem der Hotspots vor- und frühmenschlicher Fossilien, den Sterkfontein-Höhlen in Südafrika, konnten Forscher schon in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wichtige Erkenntnisse zur menschlichen Evolution gewinnen. Heute liegen die Funde im Museum, die Höhlen selbst sind Weltkulturerbe und als "Craddle of Humankind" - Wiege der Menschheit" touristisch aufgearbeitet. Ist damit die Forschung zur Geschichte der Menschheit hier am Ende? Mit John Hawks, Paläoanthropologe Universität von Wisconsin, Madison. Autor: Uwe Springfeld.

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