Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Singende Krankenhäuser - in Deutschland etabliert, bei uns Neuland

2. Bunte Klebebänder gegen Schmerzen? - Die Einsatzbereiche von Tapes

1. Singende Krankenhäuser
Über Musiktherapie haben wir schon oft berichtet. In der aktiven Musiktherapie wird allein oder gemeinsam auf Instrumenten gespielt, gesungen, getanzt, improvisiert, etc.
Bei der passiven Musiktherapie wird Musik gehört.
Singen - darüber sind sich viele Wissenschaftlerinnen und Musiktherapeuten einig - aktiviert die Selbstheilungskräfte des Menschen. Sogar schwer kranke, bettlägrige und demente Menschen reagieren auf Musik oder die Lieder ihrer Kindheit mit Emotionen und Aufmerksamkeit.
Seit einigen Jahren - von Deutschland ausgehend - gibt es zertifizierte singende Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen.
Der diplomierte Musiktherapeut Wolfgang Bossinger arbeitet an der Neurologisch psychiatrischen Fachklinik Christophsbad in Göppingen in Süddeutschland. Er startete sein Projekt "Singendens Krankenhaus" 2006 im Klinikum Christophsbad, nachdem er von den gesundheitsfördernden Auswirkungen eines "Chores der Obdachlosen" aus Kanada erfahren hatte. Im Jahr 2010 gründete der Musiktherapeut den "Verein der singenden Krankenhäuser" in Deutschland.
Mittlerweile gibt es in Deutschland über 60 zertifizierte Einrichtungen - von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Praxen diverser Fachrichtungen: z.B. HNO-Ärzte Logopäden und Physiotherapeutinnen. Wolfgang Bossinger und seine Frau Katharina, die ausgebildete Sängerin ist, bieten seit 5 Jahren auch Aus- und Weiterbildungen für zertifizierte Singleiter in Wien und Graz an.
Sybille Mikula ist Singanleiterin und Initiatorin der "ersten singenden Praxis Wiens" im 16. Bezirk und Gründerin des Vereins "Sing Dich gesund". Die ersten "Zertifizierten singenden Krankenhäuser" Österreichs befinden sich in Bruck an der Mur und in Lienz. In Graz gibt es eine "Zertifizierte singende logopädische Praxis". Der Psychosoziale Dienst Wien- kurz PSD- bietet in einzelnen Stützpunkten Wiens Singgruppen an.
Ein Ausbildungsseminar für Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, für Logopädinnen, Ergo-, Physio- und Psychotherapeutinnen fand kürzlich in Graz statt - an einem verhängnisvollen Wochenende.


2. Bunte Klebebänder gegen Schmerzen?
Feste unelastische Pflasterverbände, um Verstauchungen zu stabilisieren und Blessuren zu schützen, werden im Sport schon lange eingesetzt. Aber das Erstaunen war groß, als der Japaner Kenzo Kase gegen Ende der 1970er Jahre plötzlich recht dünne, elastische Klebebänder einsetzte, um Beschwerden des Bewegungsapparates zu lindern. Der Chiropraktiker erprobte die neue Behandlungsmethode zunächst an Sumoringern. Seit der Jahrtausendwende hat der Trend, "Kinesio-Tapes" auf den Körper zu kleben, auch die westliche Welt erreicht. Tapen ist beinahe schon ein modisches Statement geworden - sowohl unter Athleten, immer häufiger aber auch unter Hobby-Sportlerinnen. Bei welchen Beschwerden Tapes nun zum Einsatz kommen und wie sie wirken, hat Nora Kirchschlager einen Unfallchirurgen und einen Physiotherapeuten gefragt.

Service

Weiterführende Informationen zum Beitrag über Tapes:
Interviewpartner:
Doz. Dr. Patrick Weninger, Unfallchirurg für Sportverletzungen
Praxis für Knie- und Sportverletzungen
Zentrum für Meniskus- und Kreuzbandverletzungen
(außerdem Oberarzt am Orthopädischen Spital Speising in Wien)
Krottenbachstraße 8/Top 4
A-1190 Wien
Tel.: +43/699/172 42 838
E-Mail
Homepage

Mag. Niels Ruso, PT, OMT
Orthopädisch Manipulative Therapie, Sportphysiotherapie, Trainingsberatung
Hirschstettner Str. 95
A-1220 Wien
Tel.: +43/699/1 749 74 66
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:
Kinesio Austria
Kinesio Taping Association International
Kinesio-Tapes - Mehr als bunte Pflaster?
Kinesio-Taping - Informationen des Hauptverbandes der österr. Sozialversicherungsträger
Alles über das heilende Klebeband

Weiterführende Informationen zum Beitrag "Singende Krankenhäuser":
Interviewpartnerinnen:

Wolfgang Bossinger, Dipl. Musiktherapeut, Leiter der Akademie Singen und Gesundheit
Gutenbergstr. 1
D- 89073 Ulm
Tel: 0049/1799297396
E-Mail
Homepage

Sybille Mikula
SingDichGesund - Verein zur Förderung der Lebensfreude
Reschgasse 7/23
1120 Wien
Tel: 0699 1169 1798
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Links:
Singende Praxis Wiens
Dr. Irene Lachawitz
Ärztin für Allgemeinmedizin
Neulerchenfelderstr.14/6
A-1160 Wien

Singende Krankenhäuser-internationales Netzwerk zur Förderung des Singens in Gesundheitseinrichtungen e.V.
Rostocker Str. 2
D-88250 Weingarten
E-Mail
Homepage

Zertifizierte Singende Krankenhäuser in Österreich
LKH Bruck an der Mur
Tragösser Straße 1
A-8600 Bruck
Tel: +43/3862-895-0
Fax: +43/3862/895-2190
Homepage

A.Ö. Bezirkskrankenhaus Lienz
Emanuel von Hibler-Straße 5
A-9900 Lienz
Tel.: +43/4852/606 - 0
E-Mail: verwaltung@kh-lienz.at
[http://www.kh-lienz.at/kh-lienz/|Homepage


Studie mit COPD-Patienten, Am Sidney De Haan Research Centre for Arts and Health
"A feasibility study on the health benefits of a participative community singing programme for older people with COPD"

Buchtipp:
Wolfgang Bossinger, Katharina Neubronner
Das Buch der heilsamen Lieder: Liederbuch zur Förderung seelischer und körperlicher Selbstheilung
Verlag: Traumzeit-Verlag 2009
ISBN-13: 978-3933825865

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