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"Ich bin am Anfang und am Ende ein Sänger." Theodore Bikel, ein Weltstar aus Wien. Anlässlich seines Todes am 21. Juli 2015 im Alter von 91 Jahren. Von Helene Maimann

Nur wenige Künstler haben eine so lange Karriere: Die von Theo Bikel dauert jetzt bereits siebzig Jahre. Der Schauspieler, Sänger und politische Aktivist hat im Laufe seines langen Lebens viele Bühnen-, Film- und Fernsehrollen gespielt. Er war der erste Baron Trapp am Broadway in The Sound of Music, er hat dort vierzig Jahre lang den Tewje in dem Musical Anatevka verkörpert und fünfzig Jahre lang in großen und kleinen Hollywoodproduktionen gespielt, für eine, Flucht in Ketten von Stanley Kramer, erhielt er eine Oscar-Nominierung.
Aber weltbekannt wurde er als Folksänger und Mitbegründer des Newport Folk Festivals. Bikel gilt als einer der Gründer der Folkmusikbewegung der Fünfziger und Sechziger Jahre, vor allem gilt er als Pate der Wiedergeburt des jiddischen Liedes und der Klezmermusik nach dem Krieg.
Am 2. Mai 1924 in Wien geboren und von seinen Eltern nach Theodor
Herzl benannt, hat Bikel den Schrecken der Judenverfolgung noch erlebt, bevor er mit seinen Eltern nach Palästina flüchten konnte. Von dort ging er nach dem Krieg zuerst nach London, dann in die USA, er spielt in sechs und singt in zwanzig Sprachen und ist immer noch Präsident der amerikanischen Schauspielergewerkschaft. Helene Maimann hat Theodore Bikel in Wien getroffen. In dem Feature spricht er über Musik, Hollywood, seine Kindheit, sein Judentum , Israel - und über sein lebenslanges Engagement für jene Menschen, die ihre Stimme nicht erheben können.

Aufnahme: Stefan Weber
Ton: Anna Kuncio
Redaktion: Elisabeth Stratka

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