Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Leukämie-Molekül als Angriffspunkt für Medikament
2. EU-Projekt "Gridtech"
3. In 20 Jahren zu Alpha Centauri?
4. Beeindruckende AbsolventInnen der Universität Wien (5)
Die Ägyptologin Grete Mostny

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Leukämie-Molekül als Angriffspunkt für Medikament

Leukämie zählt zu den häufigsten Krebsarten beim Menschen, über ihre Entstehung weiß man jedoch verhältnismäßig wenig. Sie wird durch unreife Blutzellen verursacht, die in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung stecken bleiben. Je nach Verlauf unterscheidet man dabei die schleichend fortschreitende chronische Leukämie von der plötzlich auftretenden, akuten Leukämie, die ohne eine Behandlung innerhalb weniger Wochen bis Monate zum Tod führen kann. Wiener Forscher haben in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von Wissenschaftlern nun einen möglichen Entstehungsmechanismus für die akute Leukämie aufgeklärt, und dabei auch gleich einen Wirkstoff gefunden, mit dem man sie behandeln könnte. Wie kann dieser Prozess, der meist über ein Jahrzehnt in Anspruch nimmt, in nur vier Jahren abgeschlossen werden und wie funktioniert der Wirkstoff? Mit Giulio Superti-Furga, der wissenschaftliche Direktor des Wiener Zentrums für Molekulare Medizin. Autor: Wolfgang Däuble.

2. Projekt "Gridtech" Welche Engpässe gefährden in der EU die Stromversorgung ab 2025?

Spätestens in zehn Jahren muss das europäische Stromnetz massiv ausgebaut werden. Das besagt eine EU-weite Studie, die von Wiener Forschern koordiniert wurde. Im Projekt "Gridtech" haben sie eine Reihe von Engpässen identifiziert, die die europäische Stromversorgung ab 2025 gefährden. Die Kosten für den Netzausbau werden weit im dreistelligen Milliardenbereich liegen. Mit Hans Auer, Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe, TU Wien. Autor: Franz Zeller.

3. In 20 Jahren zu Alpha Centauri? Eine Laserkanone könnte Raumsonden in andere Sonnensysteme schießen

Wer den Weltraum erkunden will, der hat es nicht leicht. Menschen haben es gerade einmal bis zum Mond geschafft, dem Nachbar der Erde im All. Unbemannte Raumsonden haben zwar immerhin schon den Rand des Sonnensystems erreicht, wie New Horizons, die vor kurzem an Pluto vorbeigeflogen ist. Oder wie die beiden Voyager-Sonden, die gerade auf dem Hinweg hinaus aus unserem Planetensystem sind. Aber das war es dann auch. Der Traum, ein Raumschiff zu einem anderen Stern zu schicken und Welten in einem anderen Sonnensystem zu fotografieren - dieser Traum blieb bislang aufgrund der immensen Entfernungen im Weltraum genau das - ein Traum. Doch das muss nicht so bleiben. Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und den soll eine neuartige Lasertechnologie leisten, die eine Raumsonde aus unserem Planetensystem herausschießen könnte. Mit Jason Derleth, Chef des Programms NASA Innovative Advanced Concepts (NIAC), Washington, D.C.; Philip Lubin, Physikabteilung der Universität von Kalifornien in Santa Barbara. Autor: Guido Meyer.

4. Sommerreihe:
Wissenschaftlich exzellent, menschlich ein Vorbild: Beeindruckende AbsolventInnen der Universität Wien (5)
Die Ägyptologin Grete Mostny

Grete Mostny wurde 1914 in Linz geboren und starb 1991 in Santiago de Chile. Aus Österreich von den Nationalsozialisten vertrieben, gelang es ihr, in Brüssel zu promovieren, in Ägypten als Archäologin zu arbeiten und schließlich nach Chile auszuwandern. Dort reformierte sie die Museumspädagogik und lieferte auch entscheidende wissenschaftliche Beiträge für die chilenische Frühgeschichte. Mehr als 12.000 Kilometer entfernt von ihrem Geburtsort hatte Grete Mostny beinahe den Status einer Nationalheldin. In Österreich, an der Universität Wien, gedenkt man der herausragenden Geisteswissenschaftlerin heute, mehr als 20 Jahre nach ihrem Tod, ebenfalls. Mit Katharina Kniefacz und Herbert Posch, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien. Autorin: Marlene Nowotny.

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