Moment - Leben heute

Schwerpunkt "Anders sein. Anders fühlen. Anders kommunizieren.
Wenn Gene und Geschehnisse Lebenswege bestimmen."
Intersex. Ein Leben zwischen den Geschlechtern. Gestaltung: Ernst Weber.
Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

Bei etwa 25 von 80.000 Geburten kann den Babys kein eindeutiges Geschlecht zugeordnet werden. Die Diagnose "Intersex" wird von Medizinern als Sexualdifferenzierungsstörung bezeichnet. Es gibt rund 100 Varianten dieser Launen der Natur, häufig stellen sie scheinbar eine Mischung aus beiden Geschlechtern dar. Rein anatomisch kann das ein sehr kleiner Penis sein, eine sehr große Klitoris, manchmal sind die Hoden im Bauchraum versteckt. Das dritte Geschlecht, Hermaphroditen oder Zwitter sind Bezeichnungen für intersexuelle Menschen. In der Gesellschaft ist dieses Phänomen tabu, oft spricht man nicht einmal in betroffenen Familien darüber. Bereits im Kleinkindalter werden geschlechtsangleichende Operationen vorgenommen, die Folgen sind für die Heranwachsenden häufig traumatisch. Die 15-jährige Teresa etwa thematisierte ihr Schicksal erst nach einem Selbstmordversuch. Sie solle sich für ein Geschlecht entscheiden, schlug ihr ein Chirurg vor. Sie traf die für sie falsche Entscheidung. Intersexuelle Menschen wehren sich gegen vorschnelle Operationen und kämpfen für körperliche Unversehrtheit. In einigen Ländern kann man in der Geburtsurkunde neben "männlich" und "weiblich" bereits ein "x" eintragen, in Österreich ist man noch nicht so weit. Auf Kongressen und Symposien machen intersexuelle Menschen auf ihre Problematik aufmerksam.

Sendereihe