matrix - computer & neue medien

1. Die Couch im Netz. Online-Psychotherapie
Gestaltung: Anna Masoner

2. Erhängte Kassetten. Wie Forscher afghanische Musik wiederbeleben wollen
Gestaltung: Sylvia Sammer

1. In den 1960 Jahren entwickelte der deutsch-US amerikanische Computerwissenschaftler Joseph Weizenbaum ein mittlerweile legendäres Computerprogramm. Eliza simulierte einen Psychotherapeuten. Für den kritischen Informatiker sollte das Spaßprojekt Eliza die Grenzen künstlicher Intelligenz aufzeigen. Angeblich reagierte er geschockt, als er seine Sekretärin im Dialog mit dem Programm ertappte. Manch einem mag es heute beim Thema Online Psychotherapie ähnlich gehen. Vor allem, wenn da Therapeuten aus Fleisch und Blut mit dem Patienten per Mail oder Chat kommunizieren. Eine so persönliche Situation ins Netz zu verlagern, wirkt befremdlich. Doch Studien zeigen, dass Onlinetherapien in manchen Fällen sogar besser funktionieren und wirksamer sind als konventionelle. Anna Masoner hat sich ein paar der Angebote angesehen.

2. Afghanistan ist ein Land, das in den meisten von uns Bilder von Krieg und Terror weckt. Zu viele Gräueltaten des Taliban-Regimes sind in bleibender Erinnerung und lassen erahnen, unter welchen Bedingungen die afghanische Bevölkerung zum Teil noch heute leben muss. Ein schmerzhafter Punkt ist etwa der kulturelle Verlust, haben die Taliban doch gleich nach ihrer Machtübernahme nicht nur wertvolle Skulpturen zerstört oder das Nationalmuseum verwüstet, sondern auch Musik schlichtweg verboten und als Warnung Kassetten stranguliert. Künstler wurden vertrieben und ihre Instrumente verbrannt. Zur Gänze ist den selbstherrlichen Gotteskriegern ihr Kulturraub aber nicht gelungen. Viele der alten Meister kehrten nach dem Ende der Taliban-Herrschaft zurück in ihre Heimat und brachten damit auch das musikalische Erbe zurück. Dieses Erbe für die nachfolgenden Generationen zu revitalisieren, hat sich ein internationales Wissenschaftler-Team zur Aufgabe gemacht: in Zusammenarbeit mit dem Afghanistan National Institute of Music in Kabul sorgen Vertreter der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar in einem internationalen Forschungsprojekt dafür, dass sich die afghanischen Archive wieder füllen und von möglichst vielen Menschen genutzt werden können - über eine digitale Plattform, auf der die Forscher kulturelle Raritäten verschiedener Länder sammeln und öffentlich zugänglich machen, wie Sylvia Sammer dokumentiert.

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